Le Sacre du Printemps

Strawinskys Inspiration für „Le Sacre du Printemps“ waren prähistorische Rituale und Tänze für den slawischen Gott Yarilo. Der Regisseur Oliver Herrmann transferiert in seinem Stummfilm die Handlung in die Welt der Santeria, eine der wenigen noch heute praktizierten archaischen Religionen. In Herrmanns Film wird die materielle Welt als eine gefühlskalte Großstadt dargestellt. Die spirituelle Welt hingegen wird durch eine tropische Insel symbolisiert, auf der Santeria-Rituale praktiziert werden.
Gott ist eine schwarze Frau. In ihrer Küche bereitet sich ein neues Experiment vor – die Schöpfung der drei Protagonisten: Dr. Bardot, ein genialischer Hirnchirurg, der sich vom Chaos und Schmutz der Welt terrorisiert fühlt; Esther, die sich in der Trauer um ihren toten Mann selbst verliert; und Lucia, ein Mädchen, das, von seinem Vater missbraucht, in einem Akt der Selbstzerstörung Rache sucht. Die Hand Gottes setzt Lucia, Esther und
Dr. Bardot in einer Stadt aus und beobachtet sie in ihrem Leben. Magisch werden sie von einer tropischen Insel angezogen. Dort werden sie von Zwergen, Albinos und Transvestiten auf ein Ritual vorbereitet, das sie reinigen und von ihren Zwängen befreien soll.
Bei seiner Uraufführung wird der Stummfilm live von den Berliner Philharmoniker unter Leitung von Sir Simon Rattle begleitet.
von Oliver Herrmann
mit Sophie Semin, Ariadna del Carmen, Robert Hunger-Bühler
Deutschland / Schweiz 2003 38’

Zusatzinformationen

Download Zusatzinformationen