Process

In 29 Einstellungen und fast ohne Dialoge erzählt der Film die Geschichte einer Frau, die die pragmatische Entscheidung trifft, sterben zu wollen. Er ist das Protokoll einer allmählichen Auslöschung, aufgenommen aus der subjektiven Warte einer distanzierten Kameraperspektive.
Die Frau ist Schauspielerin. Am Anfang verliert sie die Fähigkeit, auf der Bühne sprechen zu können. Damit kommt ein Prozess in Gang, in dessen Verlauf sie den Kontakt zur Außenwelt Stück um Stück verliert. Trost und Sentimentalitäten lehnt sie strikt ab, stattdessen sucht sie nach einer würdevollen Antwort auf ihre schlimme Lage. Bei dem Versuch, sich ans Leben zu klammern, setzt sie sich einer ganzen Reihe von Experimenten aus und macht dabei Erfahrungen, denen die meisten Menschen lieber aus dem Weg gehen. Diese Experimente sind sexueller, körperlicher, emotionaler, geistiger, politischer und philosophischer Natur. Ihr Zweck besteht darin, der inneren Vereisung zu entkommen. Doch mit jeder dieser Erfahrungen nimmt der Frost nur zu.
In der Aneinanderreihung der einzelnen Einstellungen, die ohne jeden Schnitt auskommen, sehen die Zuschauer exakt das, was sich während der Aufnahme vor der Kamera ereignet hat. Weder schreckt der Film davor zurück, den finalen Akt der Selbsttötung zu zeigen, noch will er den Selbstmord romantisieren.
von CS Leigh
mit Béatrice Dalle, Guillaume Depardieu, Léos Carax
Frankreich / Vereinigtes Königreich 2003 98’

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