Brother To Brother

„Harlem Renaissance“ hieß die erste Bewegung afroamerikanischer Kultur in den USA der 1920er Jahre. Das von Künstlern und Intellektuellen getragene „New Negro Movement“ beschränkte sich nicht allein auf Dichtung, Malerei und Musik – auch ihre Partys und Clubs machten damals das nördliche Manhattan zu einem Zentrum des kulturellen Geschehens.
In Rodney Evans’ Film stößt ein junger New Yorker auf Spuren und Zeitzeugen aus jener Epoche – Perry, ein homosexueller Künstler, der sich mit seiner Familie überworfen hat und in einem Obdachlosenasyl arbeitet, um seinen College-Besuch zu finanzieren. Als ihm eines Tages sein Freund Marcus ein eigenes Gedicht vorträgt, tritt überraschend ein alter Mann zu ihnen und rezitiert seinerseits poetische Verse. Ebenso überraschend verschwindet er auch wieder.
In einem Buch über die „Harlem Renaissance“ kann Perry die Sätze des Unbekannten als ein Gedicht von Bruce Nugent identifizieren, und als sich die beiden im Obdachlosenheim abermals über den Weg laufen, stellt sich heraus, dass es sich bei dem Mann tatsächlich um Nugent handelt, der 1926 mit befreundeten Autoren wie Langston Hughes, Zora Neale Hurston und Wallace Thurman die Literaturzeitschrift „Fire!!“ gründete. „A Negro Quarterly of the Arts“ lautete der Untertitel der avantgardistischen Publikation, die zum zentralen Periodikum der „Harlem Renaissance“ wurde.
In den Erzählungen Nugents wird die vergangene Ära für Perry lebendig. Er lernt, dass dies auch seine Geschichte ist. Und sie hilft ihm, einige existenzielle Fragen seines Lebens zu klären . . .
von Rodney Evans
mit Anthony Mackie, Roger Robinson, Aunjanue Ellis
USA 2003 90’

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