À vendredi, Robinson

See You Friday, Robinson | Bis Freitag, Robinson
Vor einigen Jahren hat Mitra Farahani die Idee, zwei große Filmemacher zusammenzubringen. Obwohl sie derselben Generation angehören, sind sie einander nie persönlich begegnet: der Schweizer Jean-Luc Godard und der weniger bekannte Ebrahim Golestan, dessen literarisches und filmisches Werk die Grundlage der modernen iranischen Kultur bildet – zwei Meister ihres Fachs, die außerhalb der technischen und politischen Kinorevolution stehen.
Wie sich zeigt, kommt ein Treffen nicht infrage. Aber so, wie Farahani den unvergesslichen Fifi Howls from Happiness nach dem unerwarteten Tod des Protagonisten anpassen musste, führt sie auch dieser Rückschlag zu einem neuen Ansatz. Farahani schlägt eine Korrespondenz vor, worauf ein zögerlicher Godard, verspielt wie immer, antwortet: „Möglicherweise korrespondieren wir nicht.“ Ihre gemeinsamen und/oder verschiedenen Odysseen reflektierend, beginnen die Maestros einander Nachrichten zu schicken, jeden Freitag, 29 Wochen lang. À vendredi, Robinson bietet einen brillanten Einblick in die Rolle des Künstlers im 20. und 21. Jahrhundert. Den näher rückenden Tod vor Augen, bedenken die zwei Männer auch ihr Ende als Intellektuelle und Kritiker ihrer Zeit. Eins ist sicher: Sie werden sich ihm mit nichts weniger als messerscharfem Verstand – und natürlich Humor stellen.
von Mitra Farahani
mit Jean-Luc Godard, Ebrahim Golestan
Frankreich / Schweiz / Iran / Libanon 2022 Farsi, Französisch, Englisch 96’ Farbe Dokumentarische Form

Mit

  • Jean-Luc Godard
  • Ebrahim Golestan

Stab

Regie Mitra Farahani
Kamera Daniel Zafer, Mitra Farahani, Fabrice Aragno
Montage Mitra Farahani, Fabrice Aragno, Yannick Kergoat
Ton Fabrice Aragno
Regieassistenz Aurélien Petit
Produktionsleitung Lison D'Houwt
Produzent*in Mitra Farahani
Ausführende*r Produzent*in Jean-Paul Battaggia
Koproduzent*innen Fabrice Aragno, Hamidreza Pejman, Georges Schoucair
Koproduktion Casa Azul Films Lausanne
Hamidreza Pejman Teheran
Schortcut Films Beirut

Mitra Farahani

Die 1975 in Teheran geborene Bildhauerin und Filmemacherin schloss 1997 ihr Grafikstudium an der Azad-Universität in Teheran ab und siedelte anschließend nach Paris über, wo sie an der ENSAD Plastische Kunst sowie Video und Film studierte. Seither arbeitet sie sowohl im Bereich bildende Kunst als auch mit Bewegtbildern. 2002 zeigte sie ihren Kurzfilm Juste une femme auf der Berlinale, auch alle ihre weiteren Filme feierten dort Premiere. Seit 2012 ist sie auch als Produzentin tätig, unter anderem für Jean-Luc Godards letzten Film, Le livre d’image (2018).

Filmografie

2001 Juste une femme (Just a Woman); Kurzfilm, Koregie 2004 Tabous - Zohre & Manouchehr; Dokumentarfilm 2007 Behjat Sadr: le temps suspendu (Behjat Sadr: Time Suspended) 2013 Fifi az khoshhali zooze mikeshad (Fifi Howls from Happiness) 2014 David et Goliath n°45 (David with the Head of Goliath n°45); Kurzfilm 2022 À vendredi, Robinson (See You Friday, Robinson); Dokumentarfilm

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022