Nelly & Nadine

Inmitten des Konzentrationslagers Ravensbrück ertönt die Stimme der Opernsängerin Nelly. Es ist Weihnachten im Jahr 1944 als Nelly und Nadine sich zum ersten Mal begegnen. Nach der Befreiung finden sie einander wieder und bleiben ihr Leben lang zusammen. Heute stellt sich Nellys Enkelin Sylvie dem in einer Kiste verschlossenen Vermächtnis ihrer Großmutter. In Fotografien, Super-8- und Audioaufnahmen sowie in poetischen und erschütternden Tagebucheinträgen stößt die Enkelin nicht nur auf die Erinnerungen ihrer Großmutter an das KZ, sondern auch auf Zeugnisse eines gemeinsamen Lebens mit Nadine – einer Paarbeziehung, die von der Familie nie als solche benannt wurde. „Nothing is real until it’s socially expressed“, sagt die Historikerin Joan Schenkar im Gespräch mit Sylvie.
Über einen Zeitraum von einem Jahr begleitet Magnus Gertten die Enkelin auf ihrer behutsamen Suche und geht dabei den Spuren des Unerzählten nach, die in den unterschiedlichen Quellen zu finden sind. Ein ergreifender Film über eine tiefe lesbische Liebe und über die Notwendigkeit persönlichen und kollektiven Erinnerns.
von Magnus Gertten
mit Nelly Mousset-Vos, Nadine Hwang, Sylvie Bianchi, Anne Coesens, Bwanga Pilipi
Schweden / Belgien / Norwegen 2022 Französisch, Englisch, Schwedisch, Spanisch 92’ Farbe & Schwarz-Weiß Dokumentarische Form

Mit

  • Nelly Mousset-Vos
  • Nadine Hwang
  • Sylvie Bianchi
  • Anne Coesens (Stimme)
  • Bwanga Pilipi (Stimme)

Stab

Regie Magnus Gertten
Buch Magnus Gertten, Jesper Osmund
Kamera Caroline Troedsson
Montage Jesper Osmund, Phil Jandaly
Musik Marthe Belsvik Stavrum
Sound Design Are Åberg, Krister Johnson, Jørgen Meyer, Audun Røstad, Katarzyna Maria Wieczorek
Casting Jo Masset
Produzent*in Ove Rishøj Jensen
Koproduzent*innen Ingrid Galadriel Aune Falch, Christian Aune Falch, Torstein Parelius, Bram Crols, Mark Daems
Koproduktion Associate Directors Antwerpen
UpNorth Film Orkanger

Magnus Gertten

Der Regisseur und Produzent wurde 1953 in Limhamn, Schweden, geboren. Er arbeitete mehrere Jahre als Fernseh- und Radiojournalist, bevor er sich 1998 dem Filmemachen zuwandte. Er hat insgesamt 15 Dokumentarfilme für das schwedische und internationale Fernsehen realisiert, die auch auf Festivals in über 60 Ländern gezeigt und mehrfach ausgezeichnet wurden. Für seine Produktionsfirma Auto Images ist Gertten als Regisseur, Produzent, Dramaturg und Berater tätig.

Filmografie (Dokumentarfilme, Auswahl)

1998 Blådårar (True Blue); Koregie: Stefan Berg, Fredrik Gertten 1999 Sjung ingen lovsång; Koregie: Stefan Berg 2001 Far till staden 2002 En doft av choklad; Koregie: Stefan Berg · Blådårar 2 (True Blue 2); Koregie: Stefan Berg, Fredrik Gertten 2004 Gå loss (Get Busy); Koregie: Erik Bäfving 2005 Rolling Like a Stone; Koregie: Stefan Berg 2008 Long Distance Love; Koregie: Elin Jonsson 2011 Hoppets hamn (Harbour of Hope) 2014 Björn Afzelius: Tusen bitar; Koregie: Stefan Berg 2015 Varje ansikte har ett namn (Every Face Has a Name) 2016 Den unge Zlatan (Becoming Zlatan); Koregie: Fredrik Gertten 2020 Endast djävulen lever utan hopp (Only the Devil Lives Without Hope) 2022 Nelly & Nadine

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022