Notre Musique

Our Music
Zu den Referent*innen der Europäischen Buchmesse in Sarajevo 2004 gehört neben Literaten wie dem Spanier Juan Goytisolo und dem palästinensischen Poeten Mahmud Darwisch auch der Filmregisseur Jean-Luc Godard. Am Rande der Veranstaltung befragen zwei Frauen die Gäste zu den Balkankriegen, deren Spuren in Sarajevo weiterhin sichtbar sind, zum israelisch-palästinensischen Konflikt, zu den Genoziden an der indigenen Bevölkerung Nordamerikas und an den europäischen Juden. Während Judith Lerner, eine Journalistin aus Tel Aviv, Licht ins Dunkel der Geschichte bringen will, beschäftigt sich Olga Brodsky, eine russischstämmige Jüdin, mit dunklen Selbstmordgedanken und den Plänen für eine Tat … Die Spielhandlung hat Jean-Luc Godard analog zu den drei Jenseitsreichen in Dantes „Göttlicher Komödie“ strukturiert: Hölle, Fegefeuer, Paradies. Nach den Regeln seiner Schuss-Gegenschuss-Dialektik konfrontiert er aufwühlende Montagen fiktiver und dokumentarischer Kriegsbilder mit filmtheoretischen Lehrsätzen und welterklärenden Aphorismen. In diesem visuellen Bewusstseinsstrom stellt Notre Musique Fragen nach Verantwortung und Schuld.
von Jean-Luc Godard
mit Sarah Adler, Nade Dieu, Rony Kramer, Georges Aguilar, Leticia Gutiérrez, Ferlyn Brass, Simon Eine, Jean-Christophe Bouvet, Aline Schulmann
Schweiz / Frankreich 2004 Französisch 80’ Farbe

Mit

  • Sarah Adler
  • Nade Dieu
  • Rony Kramer
  • Georges Aguilar
  • Leticia Gutiérrez
  • Ferlyn Brass
  • Simon Eine
  • Jean-Christophe Bouvet
  • Aline Schulmann

Stab

Regie Jean-Luc Godard
Drehbuch Jean-Luc Godard
Kamera Julien Hirsch
Montage Jean-Luc Godard
Ton François Musy, Gabriel Hafner, Pierre André
Szenenbild Anne-Marie Miéville
Produzent*in Ruth Waldburger, Alain Sarde

Produktion

Vega Film

Avventura Films

Peripheria

France 3 Cinéma

Canal Plus

Télévision Suisse Romande

Weltvertrieb

Vega Distribution AG

Zusatzinformationen

DCP: Vega Film, Zürich

Jean-Luc Godard

Jean-Luc Godard, geboren 1930 in Paris, war Filmkritiker bei den „Cahiers du Cinéma“, ehe er in den 1960ern als Teil der Nouvelle Vague mit À bout de souffle (1960) und Le Mépris (1963) zum europäischen Regie-Star wurde. Nach einer politisierten Videoperiode in den 1970ern kehrte er 1980 mit Sauve qui peut (la vie) zum Kino zurück. Seit seiner Umsiedlung in die Schweiz und der vielteiligen Serie Histoire(s) du cinéma (1998) sind in Verbindung mit filmtheoretischen Überlegungen zahlreiche Essayfilme entstanden, die sich mit historischen, philosophischen und tagespolitischen Themen befassen.

Filmografie (Auswahl)

1962 Vivre sa vie 1965 Masculin – féminin 1967 Weekend 1968 One plus One (Sympathy for the Devil) 1982 Passion 1983 Prénom Carmen 1990 Nouvelle Vague 1991 Allemagne année 90 neuf zéro 2010 Film Socialisme 2018 Le Livre d’image

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022