Suzhou he

Suzhou River
Ein gesichts- und namenloser Videofilmer erzählt die Geschichte eines Liebespaars in Shanghai: Mardar ist Motorradkurier, Moudan eine junge Frau, die er im Auftrag ihres Vaters herumkutschiert. Sie verlieben sich ineinander. Als Mardar sich an der Entführung Moudans beteiligt, stürzt sich diese in den Suzhou-Fluss. Jahre später meint Mardar, die Totgeglaubte wiederzuerkennen: in Meimei, der Freundin des erzählenden Videofilmers, die als Meerjungfrau in einem Nachtclub auftritt … Wie in Hitchcocks Vertigo erlebt hier eine Liebe ihre Wiederauferstehung aus dem Reich der Toten. Auf grobkörnigem 16mm-Material aufgenommen, besticht Suzhou he als chinesische Variante des seinerzeit aktuellen Neo-Noir. Zugleich zeichnet der Film das Porträt einer entwurzelten Generation – im steten Wechsel zwischen „neorealistischen“ Großstadtbildern, die ein sich radikal wandelndes Shanghai festhalten, und Nachtaufnahmen, die eine subkulturelle Gegenwelt heraufbeschwören. So erschafft Regisseur Lou Ye ein filmisches Vexierspiel um Illusion und Wirklichkeit und erzählt überdies eine wunderbar tragische Liebesgeschichte.
von Lou Ye
mit Zhou Xun, Jia Hongsheng, Hua Zhongkai, Yao Anlian, Nai An
Volksrepublik China / Deutschland 2000 Mandarin 79’ Farbe Altersfreigabe FSK 6

Mit

  • Zhou Xun
  • Jia Hongsheng
  • Hua Zhongkai
  • Yao Anlian
  • Nai An

Stab

Regie Lou Ye
Drehbuch Lou Ye
Kamera Wang Yu
Montage Karl Riedl
Musik Jörg Lemberg
Ton Xu Peijun
Szenenbild Li Zhuoyi
Maske Wang Xuemin
Produzent*in Nai An, Philippe Bober

Produktion

Dream Factory

Essential Filmproduktion GmbH

Zusatzinformationen

DCP: Coproduction Office, Paris

Lou Ye

Geboren 1965 in Shanghai, China. Nach seinen Abschlüssen an der Shanghai Art School in Cartoon-Produktion und 1989 an der Beijing Film Academy in Regie produzierte er experimentelle Kurzfilme. 1993 drehte er seinen ersten Spielfilm Zhoumo Qingren, der erst 1996 auf dem Filmfestival in Mannheim-Heidelberg gezeigt und mit dem Fassbinder-Preis ausgezeichnet wurde. Neben Fernsehproduktionen und Kurzfilmen entstanden Suzhou he, Chunfeng Chenzui de Yewan, Hua oder Tui Na, die auf diversen Filmfestivals Premiere feierten und ausgezeichnet wurden, so in Cannes, Venedig und bei der Berlinale.

Filmografie

1993 Zhoumo Qingren (Weekend Lover) 2000 Suzhou He (Suzhou River) 2001 Zai Shanghai (In Shanghai); Kurzfilm 2003 Zi Hudie (Purple Butterfly) 2006 Yihe Yuan (Summer Palace) 2009 Chunfeng Chenzui de Yewan (Spring Fever) 2011 Hua (Love and Bruises) 2012 Fucheng Mishi (Mystery) 2014 Tui Na (Blind Massage) 2018 The Shadow Play

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022