Father’s Day

Drei miteinander verwobene Familiengeschichten im heutigen Ruanda: Eine Frau betrauert ihren Sohn, der bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, und entfernt sich innerlich von ihrem Mann; ein Kleindieb und Hehler bringt seinem Sohn bei, sich durchs Leben zu schlagen; eine junge Frau pflegt ihren kranken, ungeliebten Vater und bereitet sich auf die Organspende vor, die sein Leben möglicherweise rettet.
Nach der Hybridproduktion Europa: Based on a True Story bedient sich Kivu Ruhorahoza in seinem dritten Spielfilm mit erstaunlicher Leichtigkeit der Sprache des literarischen und cineastischen Minimalismus in seiner schönsten Form. Seine universellen Geschichten über Eltern und Kinder, Traumata und Bindungen mögen sich so oder ähnlich tausendfach ereignen, aber die sorgsame filmische Umsetzung macht sie zu etwas Einzigartigem. Zu verdanken ist dies dem punktgenauen Drehbuch und den ureigenen Mitteln des Kinos: Die Kameraführung fängt Mimik und Gestik extrem sensibel ein, und die Farbgestaltung der Räume, Kleider und Gegenstände, die ausnahmsweise einmal nicht hyperrealistisch dargestellt werden, erzeugt eine expressive Dichte, die unseren Blick tief hineinzieht und die Figuren noch näher rücken lässt.
von Kivu Ruhorahoza
mit Mediatrice Kayitesi, Aline Amike, Yves Kijyana, Cedric Ishimwe, André Musagara, Elie Bigirimana
Ruanda 2022 Kinyarwanda 111’ Farbe

Mit

  • Mediatrice Kayitesi (Zaninka)
  • Aline Amike (Mukobwa)
  • Yves Kijyana (Karara)
  • Cedric Ishimwe (Kadogo)
  • André Musagara (Zaninkas Mann)
  • Elie Bigirimana (Mukobwas Vater)

Stab

Regie Kivu Ruhorahoza
Kamera Taté
Montage Kivu Ruhorahoza
Musik Michael Makembe
Ton Eugene Safali
Szenenbild Ricardo Sankara
Kostüm Sonia Uwimbabazi
Maske Becky Mucyo
Regieassistenz Innocent Munyeshuri
Casting Dida Nibagwire
Produktionsleitung Innocent Munyeshuri
Produzent*innen Kivu Ruhorahoza, Dida Nibagwire
Ausführende*r Produzent*in Gaël Faye

Produktion

Iyugi Productions

Kivu Ruhorahoza

Der Filmemacher, Autor und Medienkünstler wurde 1982 in Ruanda geboren. Seine filmischen und künstlerischen Werke wurden unter anderem auf den Filmfestivals wie Sundance, in Sydney und Venedig und in Museen wie der Tate Modern und dem MoMA gezeigt. Seine Texte werden bei den Éditions Magellan in Paris verlegt und erscheinen in der Zeitschrift „Chimurenga“.

Filmografie

2011 Grey Matter 2015 Things of the Aimless Wanderer 2018 The Orgelbuechlein Project; Installation 2019 Tourism and Anthropology in the Wake of a Romantic Break-Up; Kurzfilm · Europa: Based on a True Story 2020 Ghosts in the City; Installation 2022 Father’s Day

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022