Brainwashed: Sex-Camera-Power

#MeToo und der nicht länger verschwiegene Missbrauch unzähliger Frauen durch Harvey Weinstein haben seit 2017 in der Filmbranche vieles infrage gestellt. Die Grundlage für die vorliegende dokumentarische Analyse des Male Gaze im Kino bildet Nina Menkes’ Vortrag „Sex and Power: The Visual Language of Oppression“. Menkes deckt darin patriarchale Erzählstrukturen auf, die hinter vermeintlich klassischen Szenenauflösungen und Kadragen stecken. Anhand von Thesen der feministischen Filmtheoretikerin Laura Mulvey zur Objektifizierung und Sexualisierung des weiblichen Körpers zeigt sie, wie ästhetische Entscheidungen wie Kamerabewegung oder Lichtsetzung die Wahrnehmung von Frauen auf der Leinwand beeinflussen, wie das Shot Design als Instrument und Spiegel der Machtverhältnisse fungiert. Dabei arbeitet sie einen Zusammenhang zwischen etablierter Filmsprache und einer Kultur der Misogynie heraus, der jenseits der Leinwand zum Missbrauch von Frauen führt. Ihre Einzelanalysen von Szenen aus 120 Jahren Filmgeschichte entzaubern so manchen Kultfilm des Independent-Kanons – denn die patriarchal geprägte Filmsprache durchdringt nicht nur das Hollywood-Kino.
von Nina Menkes
mit Rosanna Arquette, Julie Dash, Maria Giese, May Hong HaDuong, Catherine Hardwicke, Eliza Hittman, Laura Mulvey, Maya Montanez Smuckler, Joey Soloway, Dr. Kathleen Tarr, Charlyne Yi
USA 2022 Englisch 107’ Farbe & Schwarz-Weiß Dokumentarische Form

Mit

  • Rosanna Arquette
  • Julie Dash
  • Maria Giese
  • May Hong HaDuong
  • Catherine Hardwicke
  • Eliza Hittman
  • Laura Mulvey
  • Maya Montanez Smuckler
  • Joey Soloway
  • Dr. Kathleen Tarr
  • Charlyne Yi

Stab

Regie Nina Menkes
Kamera Shana Hagan
Montage Cecily Rhett
Musik Sharon Farber
Sound Design John Polito, Michael Stern
Maske Claire Magnus Gonella
Production Manager Jim Rosenthal
Produzent*in Nina Menkes
Creative Producers Inka Rusi, Cecily Rhett
Ausführende Produzent*innen Tim Disney, Susan Disney Lord, Abigail Disney
Koproduzent*innen Maria Giese, Guo Guo, Summer Xinlei Yang, Sandra de Castro Buffington

Nina Menkes

Die Filmemacherin besitzt einen MFA in Filmproduktion der UCLA (1989), war Fulbright-Stipendiatin im Nahen Osten und ist Mitglied der Filmfakultät des California Institute of the Arts. Ihre Filme wurden auf internationalen Filmfestivals gezeigt, darunter Sundance, Cannes (ACID), Rotterdam, Locarno und Toronto. Der Dokumentarfilm Massaker, bei dem sie auch hinter der Kamera stand und der 2005 auf der Berlinale uraufgeführt wurde, gewann den Fipresci-Preis. Ihr Spielfilm The Bloody Child (1996) wurde vom Vienna International Film Festival zu einem der wichtigsten Filme der letzten 50 Jahre gekürt.

Filmografie

1983 The Great Sadness of Zohara; Mittellanger Spielfilm 1986 Magdalena Viraga 1991 Queen of Diamonds 1996 The Bloody Child 2005 Massaker; Dokumentarfilm, Koregie: Monika Borgmann, Lokman Slim, Hermann Theissen 2007 Phantom Love 2012 Dissolution 2022 Brainwashed: Sex-Camera-Power; Dokumentarfilm

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022