Eine Sache, die sich versteht (15x)

Something Self Explanatory (15x)
In 15 Lehreinheiten wird das marxistische Vokabular von Ware und Arbeit, Lohn und Arbeitskraft, Tauschwert und Gebrauchswert in Bildern durchdacht. Die Vignetten bestechen in ihrer Direktheit, es ist immer unmissverständlich, worauf sie hinauswollen, weil sie nicht nur politische Begriffe präzise ins Feld führen, sondern filmische Denkweisen zueinanderstellen, die das Äquivalent dieser Begriffe sind: Politische Haltung und ästhetische Form gehen ineinander über, das didaktische Verfahren führt zu einer dialektischen Form, die sich in Bildmontagen, Schwenks, der Einteilung des Bildraums, dem Einnehmen einer Perspektive äußert. Es scheint nur konsequent, dass gegen Ende die Form des Lehrfilms verschwindet und der Film sich wie narratives Genrekino anzufühlen beginnt: „Die Absicht ist es, einen Gehenden über das Gehen nachdenken zu lassen, so daß er hinfällt“ (Bitomsky und Farocki).
von Hartmut Bitomsky, Harun Farocki
mit Rolf Becker, Herbert Chwoika, Norbert Langner, Kurt Michler, Ingrid Oppermann, Falk Rebitzki, Peter Schlesinger, Angelika Wehbeck
Bundesrepublik Deutschland 1971 Deutsch 64’ Schwarz-Weiß Dokumentarische Form

Mit

  • Rolf Becker
  • Herbert Chwoika
  • Norbert Langner
  • Kurt Michler
  • Ingrid Oppermann
  • Falk Rebitzki
  • Peter Schlesinger
  • Angelika Wehbeck

Stab

Regie, Buch Hartmut Bitomsky, Harun Farocki unter Verwendung von Texten von Karl Marx und Friedrich Engels
Kamera Carlos Bustamante, David Slama
Montage Hasso Nagel
Ton Johannes Beringer

Produktion

Larabel Film Harun Farocki

Hartmut Bitomsky

Geboren 1942 in Bremen, studierte Theaterwissenschaft, Germanistik, Publizistik und Film. Ab 1970 arbeitete Bitomsky freiberuflich als Schriftsteller, Regisseur und Produzent. Von 1974 bis 1985 war er Redakteur der Zeitschrift "Filmkritik". Seit Anfang der 1990er-Jahre arbeitete Bitomsky zudem als Dozent an Kunst- und Filmhochschulen. Von 2006 bis 2009 war er Direktor der DFFB.

Filmografie

1967 3000 Häuser; 17 Min. 1970 Die Teilung aller Tage; 67 Min. 1975 Auf Biegen oder Brechen; 94 Min. 1976 Der Schauplatz des Krieges. Das Kino von John Ford; 91 Min. 1981 Highway 40 West; 169 Min. 1986 Reichsautobahn; 91 Min., Forum 1986 1988 Das Kino und der Tod; 46 Min. 1989 Der VW Komplex; 93 Min. 1991 Isaak Babel – Die Reiterarmee; 27 Min. 1992 Die UFA; 88 Min. 2001 B-52; 122 Min., Forum 2001 2007 Staub; 94 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020

Harun Farocki

Geboren 1944 in Neutitschein, heute Nový Jičín, Tschechische Republik. Von 1966 bis 1968 studierte er an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Er realisierte mehr als hundert Produktionen für Fernsehen und Kino. Von 1974 bis 1984 war Farocki Redakteur und Autor der Zeitschrift "Filmkritik". Seit 1996 wurden seine Filme und Installationen in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen in Museen und Galerien gezeigt. Zwischen 2004 und 2011 war er Professor für Film und Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. Farocki starb 2014.

Filmografie (Auswahl)

1967 Die Worte des Vorsitzenden (The Words of the Chairman); 3 Min. · Die Worte des Vorsitzenden (The Words of the Chairman); 3 Min. 1969 Nicht löschbares Feuer (Inextinguishable Fire); 25 Min., Retrospektive 2002 1978 Zwischen zwei Kriegen (Between Two Wars); 83 Min. 1982 Etwas wird sichtbar (Before your Eyes Vietnam); 114 Min. 1978 Zwischen zwei Kriegen (Between Two Wars); 83 Min. 1984 Peter Lorre – das doppelte Gesicht (The Double Face of Peter Lorre); 59 Min. 1982 Etwas wird sichtbar (Before your Eyes Vietnam); 114 Min. 1986 Wie man sieht (As You See); 72 Min. · Wie man sieht (As You See); 72 Min. 1988 Bilder der Welt und Inschrift des Krieges (Images of the World and the Inscription of War); 75 Min. · Bilder der Welt und Inschrift des Krieges (Images of the World and the Inscription of War); 75 Min. 1990 Leben – BRD (How to Live in the FRG); 83 Min. · Leben – BRD (How to Live in the FRG); 83 Min. 1991 Was ist los? (What's Up?); 60 Min. 1992 Videogramme einer Revolution (Videograms of a Revolution); mit Andrei Ujica, 106 Min. 1995 Arbeiter verlassen die Fabrik (Workers Leaving the Factory); 36 Min. 1992 Videogramme einer Revolution (Videograms of a Revolution); mit Andrei Ujica, 106 Min. 1995 Schnittstelle (Interface); Videoinstallation, 23 Min. · Arbeiter verlassen die Fabrik (Workers Leaving the Factory); 36 Min. 1996 Der Auftritt (The Appearance); 40 Min. 1997 Die Bewerbung (The Interview); 58 Min. · Die Bewerbung (The Interview); 58 Min. · Stilleben (Still Life); 56 Min. · Stilleben (Still Life); 56 Min. 2000 Ich glaubte Gefangene zu sehen (I Thought I was seeing Convicts); Videoinstallation, 23 Min. 2001 Die Schöpfer der Einkaufswelten (The Creators of Shopping Worlds); 72 Min. · Auge / Maschine (Eye / Machine); Videoinstallation, 23 Min. · Die Schöpfer der Einkaufswelten (The Creators of Shopping Worlds); 72 Min. 2002 Auge / Maschine II (Eye / Machine II); Videoinstallation, 14 Min. 2003 Erkennen und Verfolgen (War at a Distance); 58 Min. · Auge / Maschine III (Eye / Machine III); Videoinstallation, 25 Min. 2004 Gegen‑Musik (Counter Music); Videoinstallation, 23 Min. · Nicht ohne Risiko (Nothing Ventured); 50 Min. · Nicht ohne Risiko (Nothing Ventured); 50 Min. 2005 Aufstellung (In-Formation); Videoinstallation, 16 Min. · Ausweg (A Way); Videoinstallation, 14 Min. 2006 Zur Bauweise des Films bei Griffith (On Construction of Griffith’ Films); Videoinstallation, 9 Min., Forum Expanded 2006 · Zur Bauweise des Films bei Griffith (On Construction of Griffith’ Films); Videoinstallation, 9 Min., Forum Expanded 2006 · Arbeiter verlassen die Fabrik in elf Jahrzehnten; Videoinstallation, 36 Min. 2007 Vergleich über ein Drittes; Videoinstallation, 24 Min. · Deep Play; Videoinstallation, 15 Min. 2008 Fressen oder Fliegen; Videoinstallation, 24 Min. 2009 Ernste Spiele III: Immersion; Videoinstallation, 20 Min. · Zum Vergleich (In Comparison); 61 Min. · Zum Vergleich (In Comparison); 61 Min. 2012 Ein neues Produkt (A New Product); 37 Min. 2013 Sauerbruch Hutton Architekten; 73 Min. 2012 Ein neues Produkt (A New Product); 37 Min. 2013 Sauerbruch Hutton Architekten; 73 Min. 2014 Parallele I–IV (2012–2014); Videoinstallation · Parallele I–IV (2012–2014); Videoinstallation

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020