Ostia

Eine Gruppe von Männern findet eine Frau, die bewusstlos im Gras liegt. Sie tragen sie zu zwei Brüdern, die im Haus ihrer Kindheit leben. Die drei treten ein in ein Spiel der Schattierungen zwischen Anziehung und Abstoßung. Citti erzählt nach einem Drehbuch, das er mit Pasolini verfasst hat, von Driftern auf der Suche nach sich selbst. Ihre innere Beklemmung prägt die Art und Weise, wie sie miteinander umgehen: Gewalt ist immer latent. Den Figuren widmet Citti dabei genau so viel Zeit wie der Stadt- und Strandlandschaft von Ostia, einem Vorort Roms. Inzest, Vergewaltigung, sexuelle Orientierung, Vatermord – die Erfahrungen der Menschen verorten sich zwischen den Regeln des Katholizismus und Motiven der Psychoanalyse und werden in einer Symbiose aus dokumentarischen Bildern und theatraler Burleske durchgespielt: zynisch und zärtlich, frivol und düster, voller Tabubrüche.
von Sergio Citti
mit Franco Citti, Laurent Terzieff, Anita Sanders, Lamberto Maggiorani, Ninetto Davoli, Celestino Compagnoni, Luise Tirinnanzi, Alberto del Prete, Settimio Piconi, Filippo Costanzo, Maurizio Bianconi, Gianni Pulone, Gualtiero Fiorentino, Giulio Simonetti, Alberto Chiaparelli, Fernando Pergentili, Sandro Giordano
Italien 1970 Italienisch 103’ Farbe

Mit

  • Franco Citti (Rabbino)
  • Laurent Terzieff (Bandiera)
  • Anita Sanders (Das Mädchen)
  • Lamberto Maggiorani (Der Vater des Mädchens)
  • Ninetto Davoli (Fiorino)
  • Celestino Compagnoni (Der Vater der zwei Brüder)
  • Luise Tirinnanzi (Die Mutter der zwei Brüder)
  • Alberto del Prete (Aria)
  • Settimio Piconi (Baffo)
  • Filippo Costanzo (Rabbino als Kind)
  • Maurizio Bianconi (Bandiera als Kind)
  • Gianni Pulone
  • Gualtiero Fiorentino
  • Giulio Simonetti
  • Alberto Chiaparelli
  • Fernando Pergentili
  • Sandro Giordano

Stab

Regie Sergio Citti
Buch Sergio Citti, Pier Paolo Pasolini
Kamera Mario Mancini
Montage Nino Baragli, Carlo Reali
Ton Angelo Spadoni
Musik Franco de Masi

Sergio Citti

Geboren 1933 in Rom. Er arbeitete als Drehbuchautor eng mit Pier Paolo Pasolini zusammen, mit dem er freundschaftlich verbunden war. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit entstand u.a. das Drehbuch zu Pasolinis Salò o le 120 giornate di Sodoma (1975). Citti starb 2005 in Ostia.

Filmografie

1973 Storie scellerate (Bawdy Tales / Decamerone – Abenteuer der Wollust); 97 Min. 1977 Casotto (Beach House / Strandgeflüster); 106 Min. 1979 Due pezzi di pane (Two Pieces of Bread / Zwei Väter, ein Kind und die schöne Lucia); 110 Min. 1981 Il minestrone (The Soup); 104 Min., Wettbewerb 1981 1989 Mortacci (Es leben die Toten); 102 Min. 1996 I magi randagi (We Free Kings / Die heimatlosen drei Könige); 97 Min., Forum 1997 2000 Vipera (Viper); 95 Min. 2004 Fratella e sorello (Free in Jail); 98 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020