Ping jing

The Calming
Ein einziges Mal nur erwähnt Lin die Trennung, beim Essen mit einer Freundin, in Japan, wo ihre Installation gezeigt wird. Als sie wieder in China ihre Eltern besucht, verliert sie kein Wort darüber, auch nicht bei ihrer Freundin in Hongkong, dabei hat sie längst eine neue Wohnung. Meist ist sie allein, und man ist versucht, aus ihrem Gesicht Gefühle herauszulesen, vielleicht auch deshalb, weil Filme selten Frauen zeigen, die allein und somit ganz sie selbst sind, ohne von anderen definiert zu werden. So erfährt man, wie Lin lebt: Als Filmemacherin ist sie oft unterwegs, eine Reise geht in die nächste über, ihr Blick verrät stets Neugier, als würde sie Material für einen neuen Film sammeln – wenn sie aus dem Fenster ihrer neuen Wohnung blickt, ein Mädchen auf derselben Krankenhausstation beobachtet, das Licht und die Blätter der Bäume im Park betrachtet. In Zügen, Autos und auf Schiffen sieht sie die Landschaft an sich vorüberziehen, schneebedeckte Berge, die Neonlichter einer Stadt, nebelverhangene Ebenen – bis ihr die Augen zufallen. Auch während eines Konzerts sind sie geschlossen, und die Tränen fließen und fließen – auch hier gehen Sehen und Fühlen, wie immer, Hand in Hand.
von Song Fang
mit Qi Xi, Ye Yuzhu, Song Dijin, Makiko Watanabe, Chen Yadi, Pei Pei
2020 Mandarin, Englisch, Japanisch 89’ Farbe

Mit

  • Qi Xi (Lin Tong)
  • Ye Yuzhu (Lin Tongs Mutter)
  • Song Dijin (Lin Tongs Vater)
  • Makiko Watanabe (Makiko)
  • Chen Yadi (Xuemei)
  • Pei Pei (He Pei)

Stab

Regie, Buch Song Fang
Kamera Lu Songye
Montage Song Fang
Sound Design Zhang Yang
Ton Qiao Mingzi
Production Design Peng Shaoying, Liu Cheng-Hung
Kostüm Zhang Juan
Maske Wang Lamei
Casting Dai Xiaolu
Regieassistenz Li Changlong
Production Manager Wang Yingliang
Produzent*innen Jia Zhang-ke, Steven Xiang
Koproduzent*innen Zhao Yijun, Zhang Dong, Shozo Ichiyama
Koproduktion Xstream Pictures Peking, VR China

Produktion

Fabula Entertainment

Huanxi Media Group

Song Fang

Geboren in Jiangsu, Volksrepublik China. Nach einem Regiestudium am Institut national supérieur des arts du spectacle et des techniques de diffusion (INSAS) in Brüssel schloss sie ein Masterstudium im Bereich Filmregie an der Beijing Film Academy ab. Ihr Spielfilmdebüt Ji yi wang zhe wo (2012) wurde auf internationalen Filmfestivals gezeigt.

Filmografie

2009 Gao bie (Good-bye); 30 Min. 2010 Yulu; 20 Min., Co-Regie: Jia Zhangke, Wei Tie, Tao Chen, Chen Ziheng, Wang Zizhao, Tan Chui Mui 2012 Ji yi wang zhe wo (Memories Look at Me); 87 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020