Citizens of the Cosmos

Citizens of the Cosmos basiert auf dem 1922 von Alexander Svjagotor verfassten Biokosmistischen Manifest. Der Film wurde in Tokio und Kiew in Zusammenarbeit mit Laiendarsteller*innen, Freiwilligen und Kompars*innen gedreht, die Musik ist von Alva Noto. Er zeigt eine imaginäre Gemeinschaft, die im Alltag des heutigen Japans die historischen Ziele des russischen Kosmismus – Immortalismus, Auferstehung der Toten und Interplanetarismus – formuliert. In Schreinen, Friedhöfen, einem Krematorium, Tatami-Räumen, einem Bambuswald, einem Gaswerk und auf Straßen, die wie eine Freiluftbühne genutzt werden, entfaltet sich eine Sequenz traumartiger Tableaus, in denen nach und nach der Text des Manifests rezitiert wird. Die Szenen umfassen Verjüngungen durch Bluttransfusionen, Begräbnisprozessionen, den Danse Macabre, die Zeremonie des „Knochenaufhebens“ in der Feuerbestattung (骨上げ), Versuche der Kommunikation mit den Toten mittels Stethoskop und ein Theremin-Orchesterkonzert. Citizens of the Cosmos ist ein Experiment der Verfremdung: außerhalb der Sphäre der russischen Sprache, Geografie, Tradition und Kultur wird die Universalität, die der Prämisse des Kosmismus implizit ist, einem spekulativen Test unterzogen.
von Anton Vidokle
mit Rie Sakai, Akiyoshi Nita, Takaaki Negi
USA / Japan / Ukraine 2019 Japanisch 30’ Farbe

Mit

  • Rie Sakai
  • Akiyoshi Nita
  • Takaaki Negi

Stab

Regie, Buch Anton Vidokle
Kamera Ayman Nahle
Montage Adam Khalil, Meggie Schneider
Musik Alva Noto
Ton Eli Cohn
Produzent*innen Koichiro Osaka, Mariko Mikami, Lyuba Knorozok

Produktion

Asakusa

Mariko Mikami

Lyuba Knorozok

Anton Vidokle

Anton Vidokle, geboren 1965 in Moskau, Russland, ist Künstler und Herausgeber des e-flux journal. Er lebt in New York und Berlin. Seine Arbeiten waren weltweit in Museen, Kunstinstitutionen und Biennalen zu sehen und wurden auf Filmfestivals gezeigt.

Filmografie

2002 Salto de Agua 2003 Nuevo 2010 Guiding Light; mit Liam Gillick, 21 Min. · New York Conversations; 64 Min. 2012 Two Suns; mit Hu Fang, 24 Min. 2014 2084: A Science Fiction Show/Episode 1; mit Pelin Tan, 68 Min. · This Is Cosmos; 31 Min., Forum Expanded 2015 2015 A Museum of Immortality; 26 Min. · The Communist Revolution Was Caused By The Sun; 33 Min., Forum Expanded 2016 2017 Immortality for All: a film trilogy on Russian Cosmism,; 96 Min. 2019 A I O U; mit Adam Khalil und Bayley Sweitzer, 30 Min., Forum Expanded 2020 · Citizens of the Cosmos; 30 Min., Forum Expanded 2020 2020 Autotrofia

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2021