Generation | Auszeichnungen

29.02.2020
Gläserne Bären und die Preise des Deutschen Kinderhilfswerkes bei Generation Kplus

Gläserne Bären

Sweet Thing, H Is for Happiness, El nombre del hijo, El sghayra

Die Mitglieder der Kinderjury Generation Kplus – Jan-Niclas Henningsen, Noa Liebscher, Mariama Lucks, Konstantin Marx, Nick Müller, Emilia Pegler, Franz Jurek Linus Roller, Sylvester Savelberg, Line-Liv Schmahl, Mathilde Teichmann und Clara Helene Vogt – vergeben die folgenden Preise:

Gläserner Bär für den Besten Film: Sweet Thing
von Alexandre Rockwell, USA

Eine Geschichte voll von jugendlicher Hoffnung und Zusammenhalt, die im Kontrast zur unbunten und von häuslicher Gewalt geprägten Realität auf atemberaubende Weise mit perfektem Schauspiel begeistert. Dieser Film zeigt, wie Hoffnung und Mut in Musik liegen. Aber auch auf der technischen Ebene hat uns dieser Film begeistert. Denn er führt uns bewusst in die - für die jüngere Generation unbekannte - alte Welt des Films und schafft so einen genialen Kontrast zwischen schwarzweiß und bunt.

Lobende Erwähnung: H Is for Happiness
von John Sheedy, Australien

Ein von Anfang bis Ende motivierender Film, in dem die Protagonistin versucht, die Familie wieder zusammenzubringen. Wir konnten uns gut in die Charaktere hineinversetzen. Das Alphabet führte uns durch einen lustigen und gleichzeitig tiefgründigen Film.

Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm: El nombre del hijo (The Name of the Son)
von Martina Matzkin, Argentinien

Der Kurzfilm erzählt von den Selbstzweifeln eines Jungen mit seiner Identität und einer starken Vater-Sohn-Beziehung. Obwohl wir noch nie in einer solchen Situation waren, konnten wir uns dank des tollen Schauspiels auf emotionaler Ebene hervorragend in die Geschichte hineinversetzen. Es ist kaum in Worte zu fassen, wie berührend eine einfache Geschichte mit starkem Hintergrund sein kann.

Lobende Erwähnung: El sghayra (Miss)
von Amira Géhanne Khalfallah, Algerien / Frankreich

In diesem Film wird gezeigt, wie sich ein verspieltes, junges Mädchen durch ihre Unabhängigkeit und Lebensfreude ihre eigene Welt erschafft. In einer atemberaubenden Landschaft sehen wir, wie die Menschen sich gegenseitig die Augen öffnen. Auch uns hat der Film die Augen geöffnet.

Preise des Deutschen Kinderhilfswerkes

Los Lobos, Mignonnes, Mamá, mamá, mamá, El nombre del hijo, The Kites

Die Mitglieder der Internationalen Jury Generation Kplus – Marine Atlan, María Novaro und Erik Schmitt – vergeben die folgenden Preise:

Großer Preis der Internationalen Jury von Generation Kplus für den Besten Film, im Wert von 7.500 Euro, gestiftet vom Deutschen Kinderhilfswerk:

Los Lobos (The Wolves)
von Samuel Kishi Leopo, Mexiko

Eine Mutter opfert den Augenblick für die Zukunft. Ihre Kinder sind in eine neue Welt geworfen, mit neuen Regeln auf einem Kassettenrekorder aufgenommen, die den Rahmen dieses Kammerspiels bilden. Zusammen mit den beiden Brüdern versuchen wir einen Weg zu finden, in Fantasie und Realität einen neuen Raum zu schaffen. Wie Kind sein, in einer Welt mit verschlossener Tür? In jedem Moment dieses einzigartigen Films fühlen wir, was die Jungs fühlen. Wir sind mit ihnen dort, zusammengekauert und eingesperrt auf beengtem Raum, in einer dreckigen Unterkunft mit miefendem Teppich. Wir möchten ausbrechen. Wir sind mit ihnen dort, aufgehoben in der Hoffnung, bald wieder eine Kindheit zu haben – bald nach Disneyland zu fahren. Wir freuen uns, diesen Langfilm für seinen sehr speziellen und kreativen Zugang zu dieser Erzählung mit diesem wichtigen Preis auszuzeichnen.

Lobende Erwähnungen:

Mignonnes (Cuties)
von Maïmouna Doucouré, Frankreich

&

Mamá, mamá, mamá (Mum, Mum, Mum)
von Sol Berruezo Pichon-Rivière, Argentinien

Wir haben dieses Jahr eine eher ungewöhnliche Entscheidung getroffen: Wir haben uns dazu entschieden, eine Lobende Erwähnung für zwei Filme auszusprechen. Weniger aus dem Grund, dass wir uns nicht entscheiden konnten, sondern weil beide Filme auf wunderbare Art und Weise miteinander verbunden sind. Die filmische Sprache könnte nicht unterschiedlicher sein. Der eine Film ist voller Kraft, der andere mit poetischer Ambiguität erzählt. Während der eine unerschrocken rau und direkt daherkommt, erscheint der andere zart und suggestiv. Doch beide Filme beschäftigen sich auf einzigartige und faszinierende Art und Weise mit dem einen Moment, in dem junge Mädchen durch Furcht und das Gefühl von Zugehörigkeit zu sich selbst finden.

Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation Kplus für den Besten Kurzfilm, im Wert von 2.500 Euro, gestiftet vom Deutschen Kinderhilfswerk:

El nombre del hijo (The Name of the Son)
von Martina Matzkin, Argentinien

Weil es wichtig ist, dass die Welt sieht, wer du wirklich bist und weil in dieser Momentaufnahme aus dem Leben eines liebenden Vaters und seiner beiden Kinder Verunsicherungen, Schmerz und guter Wille so wunderschön erzählt werden.

Lobende Erwähnung:

The Kites
von Seyed Payam Hosseini, Iran

Weil dieser Film uns von Grenzen erzählt, ihrer Willkürlichkeit, wie sie Schwindel erzeugen und uns in Schrecken versetzen können. Und weil es sich um ein poetisches Märchen handelt, das uns zeigt, dass Sprache über Wörter hinausreichen und Empathie aus weiter Ferne spürbar werden kann.


Presseabteilung
29. Februar 2020