Boom! Boom! The World vs. Boris Becker

Wer auf den Centre Court von Wimbledon läuft, kommt unweigerlich an Rudyard Kiplings berühmten Zeilen vorbei. „Wenn du mit Sieg und Niederlage umgehen kannst / Und diese beiden Blender gleich behandeln kannst“, heißt es da. Boris Becker, der hier im Jahr 1985 mit sweet 17 seinen ersten triumphalen Einzug hielt und dann als jüngster Spieler aller Zeiten zum Champion gekürt wurde, kommt 34 Jahre später, als seine Finanzprobleme zum juristischen Fall geworden sind, für Alex Gibneys Porträt noch einmal an den „vielleicht einzigen Ort, den ich liebe“ und bleibt nachdenklich vor dem Sinnspruch stehen. Niemand weiß besser als er selbst, wie präzise die Worte den Kern seines Lebens treffen. Von Präzision und Treffsicherheit, von Souveränität und Psycho-Tricks, wenigstens so zu erscheinen, von Ups and Downs und von der feinen Linie, die (Selbst-)Blendung und Wirklichkeit trennt, handelt Gibneys fulminant orchestrierter Film. Becker wurde dafür 2019 und eben 2022 interviewt, wenige Tage vor seiner Verurteilung. Aber auch Wegbegleiter kommen zu Wort, vom ironischen Ion Tiriac bis zu Original John McEnroe. Eine Selbstentdeckungsreise zu, von und mit einem, der das Spiel liebt.
von Alex Gibney
mit Boris Becker, John McEnroe, Ion Tiriac, Novak Djokovic, Barbara Becker, Bjorn Borg, Mats Wilander, Lilian de Carvalho
Vereinigtes Königreich / USA 2023 Englisch, Deutsch 96’ Farbe Dokumentarische Form

Mit

  • Boris Becker
  • John McEnroe
  • Ion Tiriac
  • Novak Djokovic
  • Barbara Becker
  • Bjorn Borg
  • Mats Wilander
  • Lilian de Carvalho

Stab

Regie Alex Gibney
Buch Alex Gibney
Montage Michael J Palmer
Musik Peter Nashel, Eric Hachikian
Sound Design Bill Chesley
Produzent*innen John Battsek, Alex Gibney, Erin Edeiken, George Chignell
Ausführende*r Produzent*in Julian Bird

Weltvertrieb

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Alex Gibney

Geboren 1953 in New York City. Als Dokumentarfilmer wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2008 mit einem Oscar für Taxi to the Dark Side und 2015 mit drei Emmys für Going Clear. Zero Days lief 2016 im Wettbewerb der Berlinale. Gibneys Produktionsfirma Jigsaw Productions produzierte eine Reihe von Spielfilmen und Serien, darunter Cooked – Fire, eine Doku-Serie, die ebenfalls bei der Berlinale Premiere hatte.

Filmografie (Dokumentarfilme)

2005 Enron: The Smartest Guys in the Room 2008 Taxi to the Dark Side · Gonzo: The Life and Work of Dr. Hunter S. Thompson 2010 Casino Jack and the United States of Money · My Trip to Al-Qaeda · Freakonomics; Segment „Pure Corruption“ · Client 9: The Rise and Fall of Eliot Spitzer 2011 The Last Gladiators · Catching Hell · Magic Trip: Ken Kesey’s Search for a Kool Place 2012 Park Avenue: Money, Power, and the American Dream 2013 Mea Maxima Culpa: Silence in the House of God · We Steal Secrets: The Story of WikiLeaks · The Armstrong Lie · History of The Eagles 2014 Finding Fela! 2015 Mr. Dynamite: The Rise of James Brown · Going Clear: Scientology and the Prison of Belief · Sinatra: All or Nothing At All · Steve Jobs: The Man In The Machine 2016 Zero Days 2017 No Stone Unturned 2019 The Inventor: Out for Blood in Silicon Valley · Citizen K 2020 Crazy, Not Insane · Totally Under Control 2021 The Forever Prisoner 2023 Boom! Boom! The World vs. Boris Becker

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023