Ash Wednesday

Es ist der letzte Tag des großen Karnevalsumzugs in Rio de Janeiro. Die alleinerziehende Demétria wartet in einer Favela auf ihre Tochter Cora. Doch statt Cora kommen verschiedene Männer: ein Pfarrer, der Gouverneur und ein Polizist. Denn eine brutale Polizeirazzia, angeblich wegen Drogenhandels, ist im Gange. Die Polizist*innen nennen die Bewohner*innen des Viertels verächtlich „Favelados“, also „Slumdogs“ und das Militär schießt auch auf unbewaffnete Kinder. Demétria und ihre Schicksalsgenossinnen versuchen verzweifelt, ihre Töchter und Söhne zu retten. Struktureller Rassismus und die seit Jahrzehnten schwelenden sozialen Konflikte in Brasilien werden in diesem gesungenen und getanzten Kurzmusical mithilfe rhythmischer brasilianischer Trommeln und Klänge verhandelt. Die Regisseur*innen João Pedro Prado und Bárbara Santos haben für ihr an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf entstandenes Drama ein authentisches Favela-Setting nachgebaut, in dem die Darsteller*innen zu Höchstform auflaufen.
von Bárbara Santos, João Pedro Prado
mit Uriara Maciel, Ronni Maciel, Jefferson Preto, João Eduardo Albertini
Deutschland 2023 Portugiesisch 30’ Farbe

Mit

  • Uriara Maciel (Demétria)
  • Ronni Maciel (Polizist)
  • Jefferson Preto (Pfarrer)
  • João Eduardo Albertini (Gouverneur)

Stab

Regie Bárbara Santos, João Pedro Prado
Buch Bia Krieger, Bárbara Santos, João Pedro Prado
Kamera Kleber Nascimento
Montage Anton Buzal
Musik Ole Wiedekamm
Sound Design Ricardo Severo
Ton Ricardo Severo
Szenenbild Claudia Valeria Barrantes Sotomayor
Kostüm Gabriel Carneiro
Maske Maite Herrendorf
Regieassistenz Sofia Bolina
Produktionsleitung Maxine Paatzsch
Producer*in Vincent Edusei
Produzent*innen Sophie Ahrens, Fabian Altenried, Kristof Gerega
Koproduktion Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

João Pedro Prado

Geboren 1994 in São Paulo. Er studierte Audiovisuelle Medien an der Universität von São Paulo, Philosophie und Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin und strebt derzeit einen Master in Regie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf an. Sein Kurzdokumentarfilm Oh, wie frei ist Panama? über eine Corona-verleugnende Influencerin wurde 2022 auf mehreren Festivals in Deutschland, Frankreich und der Schweiz gezeigt. Ash Wednesday ist sein Spielfilmdebüt. Aktuell dreht er seinen Abschlussfilm.

Filmografie (Auswahl)

2019 L’ultima spiaggia di Palermo; Kurzfilm 2020 Patriotas não morrem; Kurzfilm 2022 Oh, wie frei ist Panama?; Kurzfilm 2023 Ash Wednesday; Koregie: Bárbara Santos

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023

Bárbara Santos

Geboren 1963 in Rio de Janeiro. Die Autorin, Theaterregisseurin, Schauspielerin und Aktivistin für Feminismus und Antirassismus ist künstlerische Leiterin der Theaterwerkstatt Kuringa in Berlin und Gründerin des Netzwerks Ma(g)dalena International für feministisches Theater der Unterdrückten, dem Gruppen aus Lateinamerika, Afrika und Europa angehören. Als Schauspielerin war sie zuletzt in The Invisible Life of Eurídice Gusmão von Karim Aïnouz zu sehen, der 2019 in Cannes den Hauptpreis in der Sektion Un Certain Regard gewann. Ash Wednesday ist ihr Debüt als Filmregisseurin.

Filmografie

2023 Ash Wednesday; Koregie: João Pedro Prado

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023