Un été comme ça

That Kind of Summer
26 Tage verbringen drei hypersexuelle Frauen in einem ruhigen Haus am See: Léonie (nüchtern), Eugénie (impulsiv) und Gaëlle aka Geisha (kokett). Sie sind freiwillig hier, betreut von einem Sozialarbeiter und in loser Supervision durch eine Therapeutin. Die Devise lautet: Hypersexualität ist keine Krankheit. Das Experiment ist nicht auf Heilung aus, sondern ermöglicht die offene Erkundung und Reflexion von Begehrenserfahrungen, -formen und -abgründen. Dies findet halb nackt und bekleidet, verbal und körperlich, imaginär und real statt. Dass das Projektpersonal wenn nicht affiziert, so doch tangiert wird, überrascht wenig und deckt sich mit der Situation der Zuschauer*innen.
Wie keinem zweiten Player im Gegenwartskino gelingt es Denis Côté, dynamische filmische Räume zu schaffen (Sets, Settings, Konstellationen), in denen sich Erfahrungen (psychische, physische, intellektuelle) als Spiel betrachten lassen und gerade dadurch dem Realen auf der Spur sind. Mal diskret auf Abstand, dann grenzüberschreitend nah tanzt die Kamera um die Akteurinnen dieses Reigens von Trauma und Lust. Die Norm wird dekonstruiert, die Gegenwart spürbar, die Zukunft denkbar. Das Kino ist: Vibration.
von Denis Côté
mit Larissa Corriveau, Aude Mathieu, Laure Giappiconi, Anne Ratte Polle, Samir Guesmi, Josée Deschênes, Marie-Claude Guérin
Kanada 2022 Französisch, Deutsch 137’ Farbe

Mit

  • Larissa Corriveau (Léonie)
  • Aude Mathieu (Geisha)
  • Laure Giappiconi (Eugénie)
  • Anne Ratte Polle (Octavia)
  • Samir Guesmi (Sami)
  • Josée Deschênes (Diane)
  • Marie-Claude Guérin (Mathilde)

Stab

Regie, Buch Denis Côté
Kamera François Messier-Rheault
Montage Dounia Sichov
Sound Design Sacha Ratcliffe
Ton Yann Cleary
Production Design Marie-Pier Fortier
Kostüm Caroline Bodson
Maske Dominique T. Hasbani
Regieassistenz Catherine Kirouac
Casting Denis Côté
Production Manager Yanick Savard
Produzent*innen Sylvain Corbeil, Audrey-Ann Dupuis-Pierre

Weltvertrieb

Shellac

Denis Côté

Geboren 1973 in New Brunswick, Kanada. Nach seinem Filmstudium drehte er Kurzfilme und arbeitete einige Jahre als Filmkritiker. 2005 legte er mit Les états nordiques sein Langfilmdebüt vor, das in Locarno mit dem Goldenen Leoparden im Videowettbewerb ausgezeichnet wurde. Nachdem das Forum 2012 seinen international gefeierten Film Bestiaire zeigte, folgten Berlinale-Teilnahmen mit Vic + Flo haben einen Bären gesehen (Wettbewerb), Que nous nous assoupissions (Forum), Boris sans Béatrice, Répertoire des villes disparues (beide Wettbewerb) und Sozialhygiene (Encounters). Côté wurden weltweit über 40 Retrospektiven gewidmet.

Filmografie

2005 Les états nordiques (Drifting States) 2007 Nos vies privées (Our Private Lives) · Maïté; Kurzfilm 2008 Elle veut le chaos (All That She Wants) 2009 Carcasses 2010 Les lignes ennemies (The Enemy Lines) · Curling 2012 Bestiaire 2013 Vic + Flo ont vu un ours (Vic + Flo Saw a Bear) 2014 Que ta joie demeure (Joy of Man’s Desiring) 2015 Excursões (Excursions); Kurzfilm · Que nous nous assoupissions (May We Sleep Soundly); Kurzfilm 2016 Boris sans Béatrice (Boris Without Béatrice) 2017 Ta peau si lisse (A Skin So Soft); Dokumentarfilm 2019 Répertoire des villes disparues (Ghost Town Anthology) · Wilcox 2021 Hygiène sociale (Social Hygiene) 2022 Un été comme ça (That Kind of Summer)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022