Afterwater

Zu Beginn von Afterwater, dem zweiten Langfilm des Künstlers und Filmemachers Dane Komljen, hört eine Studentin, eine der zwei Hauptfiguren, wie ein Kommilitone Seen als „variable ökologische Welten“ beschreibt. Im Geiste unbegrenzter Möglichkeiten erkundet und erschafft Komljen ebensolche Welten und imaginiert einen Film, der selbst fluide wie Wasser ist, dessen formale und erzählerische Eigenschaften sich auf Zeit, Raum, Sprache und Geschlecht auswirken. Der Film, inspiriert von G. E. Hutchinson, dem Begründer der Seenkunde und Urheber der eingangs erwähnten Beobachtung, beginnt damit, dass die beiden Protagonist*innen einen See außerhalb Berlins aufsuchen. Das Gewässer, an dem sie ihr Zelt aufschlagen, mündet trotz scheinbar klar definierter Grenzen schließlich in einen anderen See, der von seinen eigenen, aus der Zeit gefallenen Figuren bevölkert wird. Und dabei wird es nicht bleiben. Afterwater ist ein betörender, unergründlicher Film, dessen traumartige Atmosphäre von Jenny Lou Ziegels Bildgestaltung und Jakov Munižabas einnehmendem Sound Design getragen wird. Der Film lädt das Publikum ein, nicht nur zuzuschauen, sondern ein- und unterzutauchen. Let’s go swimming.
von Dane Komljen
mit Jonasz Hapka, Ton Gras, Rose-Anabel Beermann, Signe Westberg, Boban Kaluđer, Gorka Martin, Clàudia Robert, Alice Heyward, Orlando Rodriguez
Deutschland / Südkorea / Spanien / Serbien 2022 Englisch, Spanisch, Serbisch 93’ Farbe

Mit

  • Jonasz Hapka
  • Ton Gras
  • Rose-Anabel Beermann
  • Signe Westberg
  • Boban Kaluđer
  • Gorka Martin
  • Clàudia Robert
  • Alice Heyward
  • Orlando Rodriguez

Stab

Regie, Buch Dane Komljen
Kamera Jenny Lou Ziegel
Montage Dane Komljen
Sound Design Jakov Munižaba, Linus Nickl
Ton Johannes Schmelzer-Ziringer, Jordi Ribas
Kostüm Isabelle Lange
Produzent*innen Zsuzsanna Kiràly
Koproduzent*innen Montse Triola, Nataša Damnjanović, Vladimir Vidić
Koproduktion Andergraun Films Barcelona, Spaniem
Dart Film Belgrad, Serbien
Jeonju International Film Festival Jeonju, Korea

Dane Komljen

Geboren 1986 in Jugoslawien. Er studierte Filmregie sowie Kunst. Nach mehreren Kurzfilmen, die bei großen internationalen Festivals gezeigt und ausgezeichnet wurden, entstand 2016 sein Langfilmdebüt All the Cities of the North. Afterwater ist sein zweiter abendfüllender Film.

Filmografie

2010 I Already Am Everything I Want to Have; 35 Min. 2013 Tiny Bird; 30 Min. 2014 A Surplus of Wind; 25 Min. 2015 Our Body; 15 Min. 2016 All Still Orbit; Koregie: James Lattimer, 23 Min. · All the Cities of the North; 100 Min. 2017 Phantasiesätze; 17 Min. 2022 Afterwater; 93 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022