L’ état et moi

Für L’état et moi erfindet Max Linz einen Komponisten namens Hans List, der 1871 auf den Barrikaden der Pariser Kommune kämpfte, bevor er in der Gegenwart zu neuem Leben erwacht. Als Sans Papiers bewegt er sich durch Berlin-Mitte. Seine Komposition „Die Elenden“ wird an der Staatsoper geprobt. Inkognito macht er als Komparse mit. Sophie Rois spielt List und dessen Nemesis, die Richterin Praetorius-Camusot, in einer Doppelrolle. Ein tolpatschiger Rechtsreferendar, eine berlinernde Museumsaufsicht (unnachahmlich: Kerstin Grassmann) und zwei autoritäre Charaktere ergänzen das Figurenensemble.
Linz arbeitet mit Namens-, Wort- und Aberwitz, freut sich an Slapstick, Stilbrüchen und Verwechslungen; sein Faible für die Verkettung unwahrscheinlicher Zufälle ist groß. Er aktiviert alle, auch die groben Register der Komödie. Doch unter dem leinwandfüllenden Nonsens wird es ernst: Wie Klassenfragen und Kulturproduktion zusammenhängen, was von Soft-Power-Kulturdiplomatie zu halten ist und in welcher Tradition Polizei und Justiz in Deutschland stehen, all diese Fragen treiben den Film um. Zart singt dazu Sophie Rois: „Mag sein, dass ich verloren habe, doch Rot bleibt eine schöne Farbe.“
von Max Linz
mit Sophie Rois, Jeremy Mockridge, Martha Mechow, Bernhard Schütz, Hauke Heumann, Bernd Moss, Sarah Ralfs
Deutschland 2022 Deutsch, Französisch 85’ Farbe

Mit

  • Sophie Rois
  • Jeremy Mockridge
  • Martha Mechow
  • Bernhard Schütz
  • Hauke Heumann
  • Bernd Moss
  • Sarah Ralfs

Stab

Regie, Buch Max Linz
Kamera Markus Koob
Montage Kathrin Krottenthaler
Musik Stefan Will, Fabian Reifarth
Sound Design Adrian Baumeister, Henry Uhl
Ton Etienne Haug
Production Design Robin Metzer
Kostüm Nina Kroschinske
Maske Sabine Schumann
Regieassistenz Lukas Hofmann
Produzent*innen Anton Kaiser, Florian Koerner von Gustorf, Michael Weber

Produktion

SCHRAMM FILM Koerner Weber Kaiser

http://www.schrammfilm.de/ http://www.schrammfilm.de/

Max Linz

Geboren 1984 in Frankfurt am Main, Bundesrepublik Deutschland. Er studierte Filmwissenschaft und Philosophie, anschließend Filmregie. Max Linz ist als Autor und Regisseur tätig. Von 2019 bis 2021 war er Gastprofessor für Bühnenbild/Bühnenraum an der Universität der Künste Berlin. Seine Filme Ich will mich nicht künstlich aufregen (2014) und Weitermachen Sanssouci (2019) wurden im Berlinale Forum gezeigt.

Filmografie

2011 Die Finanzen des Großherzogs Radikant Film (The Finances of the Grand Duke Radicant Film); 33 Min. 2012 Das Oberhausener Gefühl – Eine Depressentation in zehn Folgen; 68 Min. 2014 Ich will mich nicht künstlich aufregen (Asta Upset); 84 Min., Forum 2014 2019 Weitermachen Sanssouci; 80 Min., Forum 2019 2022 L'état et moi; 85 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022