My Name is Oona

Mein Name ist Oona
„My name is Oona“, das sagt Oona zu Beginn des Films und das wird sie durch den Film im Loop wiederholen.„Oona“ bedeutet: die Einzigartige, die Feenkönigin. Sie ist die Tochter der Filmemacherin Gunvor Nelson, die in My Name is Oona ihre Tochter beim Spielen beobachtet und damit auch ein Stück weit ihre eigene Kindheit reflektiert. Wir erleben Oona in ihrem sozialen Umfeld, mit ihren Freunden beim Kämpfen, beim Reiten. Durch unterschiedlichste Aufnahme-, Entwicklungs- und Montagetechniken reduziert Nelson die Aktionen auf das Wesentliche, gibt ihnen eine expressionistische Anmutung. So geht es nie um eine realistische Abbildung einer süßlichen Kindheit, sondern um die Abstraktion derselben. Oona zählt die Wochentage auf. Eine männliche Stimme unterbricht sie beim Aufzählen. Unterbricht damit Oonas System und ihre Logik. Oona lässt sich nur kurz irritieren, dann läuft sie schon wieder weiter. Steve Reich, der den Soundtrack für My Name is Oona produziert hat, loopt die Signale und erzeugt damit ein akustisches Gegenüber zu den konkreten Situationen. Ein Vogelpiepen ist zu hören, eine Frau die leise singt, vielleicht ein Lullaby, vertraut. Oona geht weiter. Maike Mia Höhne
„Ich denke, dass darin ihre und die Welt meiner Kindheit vermischt sind. Als Kind fühlst du dich in deiner eigenen Welt ziemlich sicher, aber der Rest ist mysteriös und angsteinflößend – vielleicht warten da draußen Monster und Trolle, auch wenn du sie noch nie gesehen hast.“ Gunvor Nelson
von Gunvor Nelson USA 1969 Englisch, Schwedisch 10’ Schwarz-Weiß

Stab

Regie, Buch Gunvor Nelson
Kamera Gunvor Nelson
Montage Gunvor Nelson
Tongestaltung Gunvor Nelson

Gunvor Nelson

Geboren 1931 in Stockholm, aufgewachsen in Kristinehamn. Sie studierte Kunst in Schweden und den USA. Während des Studiums lernte sie Robert Nelson kennen, den sie 1958 heiratete. 1965 legte sie mit Schmeerguntz ihr Filmdebüt vor. Sie unterrichtete an der San Francisco State University und am San Francisco Art Institute. 1993 ging sie zurück nach Schweden. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien. Ihre Filme wurden unter anderem im MoMA in New York, im Moderna Museet in Stockholm sowie in europäischen und nordamerikanischen Kinematheken gezeigt. 2008 wurde Nelson vom schwedischen Kulturinstitut ein Stipendium auf Lebenszeit verliehen.

Filmografie (Auswahl)

1966 Schmeerguntz; Kurzfilm 1967 Fog Pumas; Kurzfilm 1969 My Name is Oona; Kurzfilm · Kirsa Nicholina; Kurzfilm 1972 Take Off; Kurzfilm 1973 Moons Pool; Kurzfilm 1979 Before Need 1983 Frame Line; Kurzfilm 1984 Red Shift; Kurzfilm 1987 Light Years; Kurzfilm 1988 Field Study #2; Kurzfilm 1990 Natural Features; Kurzfilm 1993 Kristina’s Harbour; Kurzfilm 1994 Before Need Redressed; Kurzfilm

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018