Kamikaze 1989
Kamikaze ʼ89
© Ziegler Film / Ursula Röhnert
1989 ist die Bundesrepublik ein politisch und sozial »befriedeter« Staat; die öffentliche Meinung wird von einem einzigen Pressekonzern beherrscht. Als in dessen Hochhaus eine Bombendrohung eingeht, übernimmt Polizeileutnant Jansen die Ermittlungen. Bei der Befragung von Führungskräften und Angestellten erfährt er von einem geheimen 31. Stockwerk im Gebäude. In welcher Beziehung stehen dessen Bewohner zu einer Gruppe von Oppositionellen, die unter dem Kampfnamen »Krysmopompas« agieren? … In der grellen Science-Fiction-Farce ist Videotechnik allgegenwärtig: Der Ermittler im Leopardenanzug trägt einen Rekorder im Schulterhalfter und am Finger einen Ring mit eingebauter Kamera. Die bewusst »schmutzigen« Bilder waren Grundlage einer New-Wave-Ästhetik, zu der auch buntes Neonlicht, Klangcollagen unter Einschluss des Apollo-Funkverkehrs und die Bauten eines westdeutschen Beton-Brutalismus gehören. All das verband der Film zu einem zeitgenössischen »No Future«-Feeling. Co-Autor Robert Katz: »Der von Rainer Werner Fassbinder kreierte Jansen verkörpert die Zukunftslosigkeit eines Kamikaze-Kämpfers. Die Abwesenheit von Zukunft bedeutet wiederum die Abwesenheit einer Message.«
Mit
- Rainer Werner Fassbinder
- Günther Kaufmann
- Nicole Heesters
- Brigitte Mira
- Arnold Marquis
- Richy Müller
- Boy Gobert
- Franco Nero
Stab
Regie | Wolf Gremm |
Buch | Robert Katz, Wolf Gremm nach dem Roman „Mord på 31:a våningen“ (1964) von Per Wahlöö |
Kamera | Xaver Schwarzenberger |
Montage | Thorsten Näter |
Musik | Edgar Froese, Tangerine Dream |
Ton | Gunther Kortwich |
Ausstattung | Horst Furcht, Roland Mabille |
Kostüm | Barbara Naujok, Ursula Sonntag |
Maske | Barbara Naujok, Ursula Sonntag |
Produzent*innen | Regina Ziegler, Michael Boehme |
Produktion
Regina Ziegler Filmproduktion/Trio-Film/Oase-Filmproduktion
Zusatzinformationen
DCP: Ziegler Film, Berlin