Hanasareru Gang

Fast schon ein französischer Regisseur ist Nobuhiro Suwa geworden, seit der aus Hiroshima stammende Regisseur 2001 mit H Story zugleich eine Auseinandersetzung mit und ein Remake von Alain Resnais' Hiroshima mon amour präsentierte. Doch selbst Suwas im Winter 1983/84 im 8-mm-Format gedrehter erster Langfilm verrät sein Faible für den Stil und die Motive der Nouvelle Vague. Hanasareru Gang – das sind eigentlich drei Titel in einem, denn ohne Kanji-Schriftzeichen geschrieben kann er die „in aller Munde befindliche", die „geblümte" oder die „voneinander getrennte" Gang bezeichnen. Mit diesen Bedeutungen spielt der nicht streng chronologisch erzählte Film über eine lebenslustige junge Frau, die sich einem Duo von Kleinkriminellen anschließt, das nach dem Diebstahl eines Autos mit einem Koffer voller Banknoten getrennter Wege gehen muss. Wenn die Charaktere die Handlung aus dem Off kommentieren, danach fragen, wie viel Zeit ihnen die Länge des Films noch lässt, aus „Die Abenteuer von Tom Sawyer" zitieren und unvermittelt mitsamt der Filmmusik zwischen Tragödie und Slapstick hin- und herspringen, dann mag man glauben, Pierrot le fou habe sich nach Japan verirrt.
von Nobuhiro Suwa
mit Takayuki Kamura, Rie Ito
Japan 1984 85’

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