Strange Victory

Was bedeutete der Sieg über Hitler für den inneren Frieden der US-amerikanischen Gesellschaft? Zwar haben die USA den Krieg gewonnen, aber „die Ideen der Verlierer sind im Land der Sieger noch immer in Mode„. In einer Collage aus dokumentarischem Material, Wochenschau-Ausschnitten und nachgestellten Szenen rekapituliert der Film den militärischen Sieg über die Ideologien der ethnischen Ungleichheit und stellt fest, dass Antisemitismus und Rassismus im Nachkriegsamerika überlebt haben. “Rettet Amerika – kauft nicht bei Juden„-Aufkleber, “Nur für Weiße“-Schilder und Aufnahmen von Ritualmordopfern des Ku-Klux-Klan korrespondieren mit Bildern von Nazi-Aufmärschen und KZ-Insassen. Die Euphorie über den “Seltsamen Sieg“ währte 1945 nur kurz. Es war noch da, dieses Raster, bei dem Hautfarbe und Religion festlegen, ob man durch den Vorder- oder Hintereingang zur Arbeit geht.
Eine frühe filmische Polemik gegen den Rassismus, die die amerikanische Gesellschaft an ihren eigenen zivilgesellschaftlichen Werten misst. Zugleich eine bis heute aktuelle Erklärung für das ebenso simple wie leider wirkmächtige Wesen des Rassismus.
von Leo Hurwitz
mit Virgil Richardson, Sophie Maslow, Cathy McGregor, Jack Henderson, Robert P. Donely, Alfred Drake, Muriel Smith, Gary Merrill, Saul Levitt
USA 1948 64’

Weltvertrieb

Milestone Films

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