Polamuang Juling

Citizen Juling
Im Mai 2004 wird Juling Pongkunmul, Kunstlehrerin in einem Kindergarten, von einer Gruppe Frauen entführt und in eine Hütte verschleppt. Sie prügeln und treten so lange auf die junge Frau ein, bis sie ins Koma fällt, aus dem sie nicht wieder erwacht. Im Januar 2007 stirbt die Bürgerin Juling im Alter von 24 Jahren. Die Buddhistin war aus dem Norden Thailands in den vorwiegend moslemischen Süden gezogen, um dort zu unterrichten. Sie war eine von 50 buddhistischen Lehrern, die in den vergangenen fünf Jahren in Thailand umkamen, eines von 3.000 Opfern auf beiden Seiten in diesem kaum mehr zu entwirrenden Konflikt. Die Künstler Ing K und Manit Sriwanichpoom und der demokratische Parlamentsabgeordnete Kraisak Choonhavan nehmen den „Fall Juling“ zum Anlass, sich gemeinsam auf eine viermonatige Reise zu begeben – in Thailands „Heart of Darkness“, den drei Südprovinzen. Herausgekommen ist ein Travellogue, das sich weniger für historische Hintergründe, die Zahl der Toten, Terroranschläge und Militärwillkür interessiert, sondern sich Zeit nimmt, den Menschen zuzuhören. Entstanden ist ein Tagebuch der Wut, der Trauer und der Hilflosigkeit. Die Tragödie eines dysfunktionalen Staates, aufgeführt in der Sprache seiner Bürger.
von Kraisak Choonhavan, Manit Sriwanichpoom, Ing K Thailand 2008 222’

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