Sakuran

Edo, das heutige Tokio, war einst ein kleines japanisches Fischernest, das seinen rasanten Aufstieg allein dem Umstand verdankt, dass der Shogun Tokugawa Ieyasu 1603 für das Land eine Hauptstadt suchte, die möglichst weit vom Kaisersitz in Kyoto entfernt sein sollte. Edo wuchs schnell zu einer prächtigen Stadt. Wer das Große Tor der jungen Hauptstadt durchschritt, geriet mitten hinein in die Glitzerwelt eines prächtigen Vergnügungsviertels. Gut neun Fußballfelder groß, reihte sich im Viertel Yoshiwara Bordell an Bordell. Trotzdem lässt es sich nicht mit den Red-Light-Districts heutiger Metropolen vergleichen. Das Angebot von Yoshiwara richtete sich ausschließlich an wohlhabende Besucher aus den guten Familien des Landes. Die Atmosphäre wurde von Salons geprägt, die um Kurtisanen entstanden, die auf die Kunst, die Mode und die aktuellen Trends der so genannten Edo-Periode erheblichen Einfluss hatten. Die Frauen mussten in Musik, Tanz und Gesellschaftsspielen genauso bewandert sein wie in der Kunst, Blumen perfekt zu arrangieren. Selbstverständlich ließ sich eine Kurtisane in Edo nicht kaufen, sie wollte gewonnen werden und erwartete von ihrem Eroberer ein entsprechendes Maß an Aufmerksamkeit, Feingefühl und Großzügigkeit. Die einfachen Bewohner von Edo beobachteten das Treiben in Yoshiwara in einer Mischung aus Neid und Misstrauen. SAKURAN erzählt die Geschichte einer Frau, die in dem glitzernden Kosmos von Yoshiwara auf eigenen Füßen stehen und so leben wollte, wie es ihr gefiel.
von Mika Ninagawa
mit Anna Tsuchiya, Kippei Shina, Hiroki Narimiya
Japan 2006 111’

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