Seitsemän laulua tundralta

Seven Songs from the Tundra
Inmitten der endlosen Weiten der Tundra wird ein Rentier in einem rituellen Akt geopfert. Dies ist der Einstieg in sieben filmische Episoden, die einen großen Wendepunkt in der Geschichte der Nenzen thematisieren: das Eingreifen der Sowjetunion in ihre nomadische Lebenswelt. Freie und wohlhabende nenzische Rentierhirten wurden infolgedessen zwangsenteignet und umgesiedelt. Sie sollten ihre Sprache und Traditionen aufgeben und ihre Kinder auf russische Internate fern der Heimat schicken. Die grobkörnigen Bilder des um die Jahrtausendwende entstandenen Films lassen sich kaum vom Archivmaterial der dargestellten Zeit unterscheiden. Ein starkes Drama, das den Identitätsverlust und das Überleben eines Volkes im Angesicht großer staatlicher Widerstände zum Thema macht.
von Anastasia Lapsui, Markku Lehmuskallio
mit Vitalina Hudi, Hatjako Yzangi, Gregory Anaguritsi, Nadezdha Volodeeva
Finnland 2000 Nenzisch, Russisch 90’

Mit

  • Vitalina Hudi
  • Hatjako Yzangi
  • Gregory Anaguritsi
  • Nadezdha Volodeeva

Stab

Regie Anastasia Lapsui, Markku Lehmuskallio
Kamera Johannes Lehmuskallio
Produzent*in Tuula Söderberg

Produktion

Jörn Donner Productions

Anastasia Lapsui

Geboren 1944 auf der Jamal-Halbinsel. Die Regisseurin arbeitet seit den Neunzigerjahren mit Markku Lehmuskallio zusammen. Ursprünglich im Bereich Dokumentarfilm tätig, widmen sie sich inzwischen der filmischen Dramatisierung von Sagen und Legenden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Volk der Nenzen, wobei auch Lapsuis persönliche Erfahrungen in die Filme einfließen. Mit ihren Filmen Seven Songs from the Tundra und A Bride of the Seventh Heaven waren sie bereits im Forum und bei NATIVe zu Gast.

Filmografie

2000 Seitsemän laulua tundralta (Seven Songs from the Tundra) 2002 Elämän äidit (Mothers of Life) 2003 Jumalan morsian (A Bride of the Seventh Heaven) 2005 Fata Morgana 2010 Sukunsa viimeinen (Pudana – Last of the Line)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018

Markku Lehmuskallio

Geboren 1938 in Finnland. 1980 lief sein Film Korpinpolska im Wettbewerb der Berlinale, 1983 präsentierte er Skierri – Land of the Dwarf Birk im Panorama. Seit den Neunzigerjahren arbeitet er kontinuierlich mit Anastasia Lapsui zusammen. Nach mehreren Einladungen ins Forum zeigten sie mit Pudana – Last of the Line 2010 erstmalig einen Film in der Sektion Generation.

Filmografie

2000 Seitsemän laulua tundralta (Seven Songs from the Tundra) 2002 Elämän äidit (Mothers of Life) 2003 Jumalan morsian (A Bride of the Seventh Heaven) 2005 Fata Morgana 2010 Sukunsa viimeinen (Pudana – Last of the Line)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018