Los murmullos

Murmurings | Gemurmel
1974: Gámez besucht die kleine Gemeinde Juchitepec im Bundesstaat México. Ruhige Bilder und Einstellungen halten fest, was er sieht und hört, was er von jenen erfährt, die nichts haben. Gámez reflektiert die Armut der Bewohner und gleichzeitig den Kreislauf des Lebens, unterbrochen nur von Bildern der eindringenden nordamerikanischen Chemie- und Landwirtschaftsindustrie. Ein permanentes Murmeln, das dem Film seinen Titel gibt, liegt unter dem Geschilderten.
Wie es weitergehen wird, wenn es fürs Überleben gerade so reicht, wenn es keine Zeit für Pausen gibt, wenn auch im Alter niemand ruhen darf, ist die Grundfrage des Films. Diejenigen, die es schaffen zu gehen, haben Glück. Wer bleibt, wird nur das Notwendigste haben. Im Gegensatz zu vielen seiner lateinamerikanischen Kollegen, die das Kino immer auch als Waffe gegen den Kapitalismus verstehen, distanziert sich Gámez von der Hoffnung, dass ein cine imperfecto, ein cinema novo, die Welt retten kann. Für ihn ist der ideologische Kampf nicht mittels Montage und Fotografie zu führen. 1977 gewann Los murmullos den Ariel, den wichtigsten mexikanischen Filmpreis, und ist seither Teil des allgemeinen Kurzfilmkanons.
Der Film läuft außer Konkurrenz.
von Rubén Gámez Mexiko 1976 25’

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