Higurashi

Ein erwachsener Mann lebt bei seiner Mutter, mit der er nur über Zettel kommuniziert. Ein verschuldeter Vater bringt seine Tochter aus Furcht vor Gläubigern bei seinem Bruder unter. Eine Frau über 50 entschließt sich zur Prostitution und führt mit dem Manager ihrer Callgirl-Agentur vertrauliche Gespräche über Familienbeziehungen. Ein erfolgloser Verkäufer von Zeitungsabonnements bettelt verzweifelt um Kunden. Ein junger Mann wird beauftragt, einen flüchtigen Schuldner zu finden, der ausgerechnet bei ihm Unterschlupf gefunden hat. Diese Begebenheiten, die verschiedenen Menschen zu verschiedenen Zeitpunkten an verschiedenen Orten hätten widerfahren können, verschmelzen in Higurashi wundersam zu einer einzigen Geschichte. Fünf Außenseiter, die es nicht gewohnt sind zu kommunizieren, sehen sich überraschend miteinander konfrontiert, müssen sich mitteilen, Routinen aufgeben, Entscheidungen treffen. Ein Esszimmer hier, ein Wohnraum dort, ein Büro, eine Parkbank – vier schmucklose Orte, an denen der Film seine Essenz findet, die Einblick in die Psyche ihrer Bewohner und Benutzer gewähren. Orte, denen die Kamera Respekt zeugt mit dem engen Bildformat und einer vorsichtigen Distanz zu den Akteuren, deren Gefühle und Nöte sich umso eindringlicher mitteilen. Hirosues neuer Film bestätigt ihn und seinen Mitstreiter und Autor Takahashi als minimalistischintrospektive Avantgardisten, die dem unabhängigen japanischen Kino neuen Auftrieb geben.
Christoph Terhechte
von Hirosue Hiromasa
mit Namiki Akie, Takahashi Izumi, Hirosue Hiromasa, Gocho Wayumi, Yabumoto Satoshi, Monbayashi Wataru, Oneyama Yurika
Japan 2007 103’

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