Nikki S. Lee macht einen Dokumentarfilm über Nikki S. Lee, als diese gerade dabei ist, einen Dokumentarfilm über sich selbst zu machen.
Die Fotografien der koreanisch-amerikanischen Künstlerin Nikki S. Lee zeigen sie in tausend Verkleidungen: als Latina am Strand, als schwarze Rapperin, als jüdische Braut; als junge Mutter und als Rentnerin auf der Parkbank; als Bücherwurm und als Skateboarderin; als lässiges Hippie-Mädchen und als zugeknöpfte Geschäftsfrau. Wer ist die wahre Nikki S. Lee, fragen ihre Bewunderer. a.k.a. Nikki S. Lee wird diese Frage nicht beantworten. Denn was sie mit ihren Fotos begonnen hat, treibt sie in diesem cleveren, einfallsreichen und überaus witzigen Dokumentarfilm auf die Spitze: ein unentwegtes Spiel mit den Identitäten. Den Kunstbetrieb, den Jetset, die Filmwelt bezieht die Filmemacherin so hintersinnig in ihre Selbstinszenierung ein, dass auch das Wirkliche unwirklich wird und man in den scheinbar dokumentarischen Momenten, in denen die Künstlerin seriös über sich Auskunft gibt, den letzten Halt in der Realität vermutet. Ein Fehler. Denn keine Gewissheit bleibt in diesem Werk unerschüttert.
Christoph Terhechte
von Nikki S. Lee USA / Südkorea 2006 60’

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