4:30

4:30 erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Beziehung zwischen einem chinesischen Jungen und einem jungen koreanischen Mann. Dabei ist es weniger eine Freundschaft, die den elfjährigen Zhang Xiao Wu mit dem gut zwanzig Jahre älteren Jung verbindet. Vielmehr ist es die Einsamkeit, die sie gemeinsam erfahren und allmählich immer stärker zu genießen beginnen. Am Anfang bricht Zhang in Jungs Zimmer ein. Der ist die meiste Zeit betrunken und nach und nach wird deutlich, was Jung eigentlich nach Singapur treibt – er will sich umbringen. Diese Todessehnsucht ist es, die Zhang an Jung zu interessieren beginnt, je länger er den Betrunkenen beobachtet.
Auch in seinem zweiten abendfüllenden Spielfilm erzählt der Regisseur von Menschen am Rande der glitzernden Großstadt. Dabei gelingt es Royston Tan mit 4:30 einen Moment zu beschreiben, in dem es einem Jungen gelingt, seiner tristen Umwelt zu entfliehen. Inmitten einer Stadtlandschaft mit Hochhaussiedlungen, anonymen Apartments und Tiefgaragen zeigt er, dass die Einsamkeit in den Metropolen keine Frage des Alters oder des kulturellen Hintergrunds ist und die oft beklagte Unwirtlichkeit der Städte sich durchaus überwinden lässt.
von Royston Tan
mit Xiao Li Yuan, Kim Young Jun
Singapur 2006 93’

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