Za Marksa...

For Marx...
Gegen die unzumutbaren Arbeitsbedingungen, verdorbenes Kantinenessen, Lohnkürzungen und Entlassungen organisieren Arbeiter einer Stahlfabrik eine unabhängige Gewerkschaft. Die Fabrikbesitzer, auf deren Lohnliste die offizielle Gewerkschaft steht, trachten ihre Aktivitäten nach allen Regeln ihrer Kunst auszuhebeln. Eher ironisierend als psychologisierend zitiert der Film unterhaltsam und intelligent alle möglichen historischen, literarischen und ästhetischen Diskurse. Während sich der Kapitalist (der hier im Stil von Ölbaronen aus amerikanischen TV-Serien inszeniert ist) um die Mehrung seiner Sammlung repräsentativer Kunst als Ausdruck seiner Macht kümmert, diskutiert man im Arbeiterfilmklub ästhetische Konzepte am Beispiel Brecht versus Hollywood. Und bei den unabhängigen Gewerkschaftern die Thesen des marxistischen Historikers Pokrovsky, der die Geschichte Russlands als eine der Klassenkämpfe erzählt. Inhaltlich ein Stoff für Heldensagen (die Filmgeschichte zeigt, wohin verdorbenes Kantinenessen führen kann), doch der zeitgenössische Turbokapitalismus kennt eher gebrochene Helden und statt Revolution den Showdown. Formal sowohl Brecht als auch Hollywood, V-Effekt und Blutbad.
von Svetlana Baskova
mit Sergey Pakhomov, Vladimir Epifantsev, Victor Sergachev, Lavrenty Svetlichny, Aleksandr Kovalev
Russische Föderation 2012 106’

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Reflexion Films

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