Der Totentanz

In heimeliger Kaminatmosphäre spielt Bella auf ihrer Laute. Verliebt lauscht ihr Mann den Klängen, als das Telefon klingelt und der Mann zur Lösung eines Problems in die Fabrik gerufen wird, wo er als Ingenieur tätig ist. Dort wird er durch eine Explosion lebensgefährlich verletzt.

Bella muss nun den Lebensunterhalt der Familie mit Gesangsauftritten im Varieté verdienen. Sie verliebt sich in ihren Komponisten und dieser sich in sie. Doch der Bruch ihres ehelichen Gelübdes führt zur Tragödie.

In der Zeitschrift „Bild und Film“ echauffierte sich 1913 eine Dame über die skandalöse Darstellung. Vor allem die aufreizende Nummer des „Totentanzes“ hatte es der Tugendwächterin angetan: „Sie tanzt eine Art Schlangentanz, einen Bauchtanz. Bewegungen wie die eines Panthers, darauf berechnet, die Sinnlichkeit aufzupeitschen; so tanzen die verkäuflichen Frauen in den orientalischen Städten … eine Frau, die tugendhaft bleiben will, die siegen will, weckt nicht erst alle sinnlichen Triebe des Mannes, um ihn nachher zu ermorden…“. Das mag richtig sein und ist doch schön anzuschauen! (Am Klavier: Peter Gotthardt)
von Urban Gad
mit Asta Nielsen, Oskar Fuchs, Fritz Weidemann
Deutschland (bis 1945) 1912 36’