Amnistia

Amnesty
Ein Mann und eine Frau in Albanien. Beider Ehepartner sind in Haft, und im Rahmen der Strafvollzugsliberalisierung dürfen sich Eheleute einmal im Monat zu sexuellen Kontakten treffen. Der Film spinnt diese beiden Erzählfäden zunächst parallel zueinander, bis er sie kunstvoll verknotet. Die beiden begegnen sich durch einen Zufall im Gefängnis und beginnen eine zarte Liebesbeziehung, die in dem Moment zu Ende scheint, als ihre Ehepartner duch eine Amnestie freikommen.

In atemberaubenden Bildern ohne jeden überflüssigen Schnörkel zeigt Amnistia das Leben seiner Protagonisten im heutigen Albanien, geprägt von Arbeitslosigkeit, wirtschaftlicher Not und patriarchalen Strukturen: die Schlangen der entlassenen Textilarbeiter, die sich ihre Abfindung abholen, die heruntergekommene Krankenhausküche, eine Zeitungsdruckerei, der tyrannische Schwiegervater, der sich als Sittenwächter aufspielt, und immer wieder Straßenaufnahmen und Gebäude. Alimanis Bilder, insbesondere die Aufnahmen im Gefängnis, erinnern dabei in ihrer Farbdramaturgie an den Realismus Edward Hoppers und an die Einsamkeit der Figuren in dessen Gemälden. Er liefert eben nicht nur ein Panorama der albanischen Gesellschaft, sondern erzählt auch eine Liebesgeschichte, die das Zeug zur Tragödie hat.
von Bujar Alimani
mit Luli Bitri, Karafil Shena, Todi Llupi
Albanien / Griechenland / Frankreich 2011 83’

Weltvertrieb

m-appeal / Raspberry & Cream

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