Viskningar och rop

Cries and Whispers | Schreie und Flüstern
Schweden um die Jahrhundertwende. Weißgekleidete Figuren heben sich gegen die roten Zimmerwände eines großbürgerlichen Hauses ab. Hier lebt Agnes (Harriet Andersson), die an einem unheilbaren Krebsleiden erkrankt ist, allein, aber gepflegt von dem Dienstmädchen Anna (Kari Sylwan) und ihrem Hausarzt (Erland Josephson). Ihre Schwestern Karin (Ingrid Thulin) und Maria (Liv Ullmann) kommen mit ihren Ehemännern zu ihr, um ihr beizustehen. In Agnes’ Gegenwart wird nur noch geflüstert.

Das kompliziere Verhältnis der Schwestern untereinander und zu ihren Ehemännern thematisiert Bergman in Rückblenden. Agnes war schon immer latent eifersüchtig auf die egozentrische Maria, die Lieblingstochter der Mutter. Durch die Ehe mit ihrem herrischen Mann ist Karin kalt und verbittert geworden. In ihrer Güte und Naivität glaubt Agnes an eine heile Beziehung zu den Schwestern.

Stöhnen und Schreie künden Agnes’ Tod an. In einer traumartigen und zugleich realistisch dargestellten Szene liegt Agnes nach ihrem Tod aufgebahrt in einem Zimmer. Sie scheint jedoch zu weinen. Sie lässt die Schwestern nacheinander zu sich kommen und bittet sie um Hilfe. Beide Schwestern wenden sich von ihr ab. Nur die Magd Anna steigt zu ihr ins Bett und tröstet sie.
von Ingmar Bergman
mit Harriet Andersson, Kari Sylwan, Ingrid Thulin, Liv Ullmann
Schweden 1971/72 91’