Persona

Nach einer einleitenden Collage verstörender Bilder beginnt die Handlung des Films in einem Krankenhaus, in dem die Krankenschwester Alma (Bibi Andersson) Anweisungen zu einer Patientin bekommt: der Schauspielerin Elisabet Vogler (Liv Ullmann). Mitten in einer Theateraufführung hat sie aufgehört zu sprechen und bleibt seitdem stumm. Die Ärztin schickt die beiden Frauen in ihr eigenes Sommerhaus, wo sich Elisabet erholen soll. Da sie auch dort stumm bleibt, redet Alma umso mehr und erzählt intime Details aus ihrem Leben – so etwa von einer Orgie, die sie einmal am Strand erlebte. Es entwickelt sich eine nahezu erotische Anziehungskraft zwischen den beiden jungen Frauen, die sich sehr ähnlich sehen.

Diese Intimität täuscht jedoch, denn die Schauspielerin beginnt, Alma zu dominieren. Als Alma einen unverschlossenen Brief von Elisabet an ihre Ärztin liest, erkennt sie die überhebliche Art, in der die Schauspielerin sie gleichsam studiert. Almas Verehrung wandelt sich in Empörung und Hass: So lässt sie einen Glassplitter auf dem Boden liegen, an dem sich Elisabet verletzt, und streitet sich bitterlich mit ihr. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung werden die Gesichter der beiden Frauen ineinander geblendet. Zugleich bahnt sich ein endgültiger Bruch zwischen ihnen an.

PERSONA markiert einen Wendepunkt in Bergmans Schaffen. Aufgrund der psychologischen Ausarbeitung der beiden Frauen-Charaktere war er auch einer seiner meistdiskutierten Filme.
von Ingmar Bergman
mit Liv Ullmann, Bibi Andersson, Margaretha Krook
Schweden 1965/66 83’