Lebenszeichen

Signs of Life
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wird der deutsche Soldat Stroszek bei einem Partisanenüberfall auf der Insel Kreta verwundet. Nach längerem Lazarettaufenthalt wird er auf die friedliche Insel Kos im Dodekanes abkommandiert, wo ihm hilfsbereite Vorgesetzte einen Ausruheposten verschaffen, damit er das Kriegsende unbehelligt erleben kann. Zusammen mit seiner griechischen Frau und zwei anderen aus dem Lazarett entlassenen Soldaten muß er ein von niemandem mehr benötigtes Munitionsdepot auf einem alten venezianischen Kastell bewachen, das am Hafen des Hauptortes der Insel liegt.

In dem Ort selbst ist nur eine kleine deutsche Besatzung stationiert. Die Kastellbesatzung schafft sich Hühner an und lebt fast wie im Urlaub, doch macht sich auch schon bald die lähmende Untätigkeit und die Isolation auf dem Kastell bemerkbar. Die befremdliche Umgebung verstört Stroszek mehr und mehr; auch seine Frau kann das nicht verhindern. Bei einem Streifengang bricht er plötzlich in Wahnsinn aus, jagt seine Kameraden vom Kastell, beschießt den Ort und versucht schließlich, mit selbstgebastelten Feuerwerksraketen die Stadt zu vernichten.

Sein Kampf geht demütigend aus – es gelingt ihm lediglich, einen Stuhl in Brand zu schießen. Fast zwei Tage lang hält er seine verschanzte Stellung gegen Freunde und Feinde, weil er droht, bei jeder Annäherung an das Kastell die Munition in die Luft zu sprengen. In der zweiten Nacht wird Strozsek schließlich von seinen eigenen Leuten überwältigt.



Festival-Programmblatt der 18. Internationalen Filmfestspiele Berlin 1968
von Werner Herzog
mit Peter Brogle, Wolfgang Reichmann, Athina Zacharopoulos, Wolfgang von Ungern-Sternberg
Deutschland (BRD ab 1949) 1967/68 87’ empfohlen ab 6 Jahren