Collapse

„Wieviel Erdöl ist in unserem Essen?“, fragt Michael Pollan (Botanik der Begierde), und errechnet für die Produktion eines einzigen Hamburgers das Äquivalent einer 20km langen Autofahrt. Das Öl wird hauptsächlich gebraucht für die Produktion von Dünger für Futtermittel, Transporte und landwirtschaftliche Maschinen.



Öl ist auch das Thema von Collapse, einem „intellektuellen Horrorfilm, neben dem andere politische Dokumentarfilme wie Teletubbies aussehen“ (Variety). Protagonist ist Michael Ruppert, früher Drogenfahner und CIA Agent, heute ein Blogger. 2006 sagte er detailliert die Finanzkrise voraus, nun prophezeit er den Kollaps unserer Gesellschaft.



Ob man Ruppert glaubt oder nicht, erstaunlicherweise hört man ihm 82 Minuten lang zu. Regisseur Chris Smith, der im Panorama 2004 seinen Film „The Yes Men“ zeigte, überzeugt mit einer strengen Form. Ruppert sitzt auf einem Stuhl in einem bunkerähnlichen Raum, raucht Kette und argumentiert. „Es ist unmöglich für die Menschheit auf einem begrenzten Planeten unbegrenzt weiter zu konsumieren und zu wachsen. ... Wenn das Öl zu Ende ist, wird alles dicht machen, Verkehrssysteme, die Food-Industry, Polizei und Gefängnisse...“.



Seine dunkle Visionen würzt er mit Sarkasmus. Fürs Überleben ist es nicht unbedingt notwendig, der Schnellste zu sein. Wenn ein Bär auf einen Campingplatz kommt, muss man nur schneller rennen können, als der langsamste Camper. Und dem, der davongekommen ist, rät Ruppert, das eigene Essen auf sauberen Boden anzubauen.



Ob wir es wollen oder nicht, die Zukunft heißt „Soil Not Oil“.
von Chris Smith USA 2009 82’

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